marenghi schrieb am 18.08.2023 17:25:
EE subventioniert zu haben halten alle Experten für eine exzellente Entscheidung. Es wird schon jetzt historisch als Deutschlands hervorragender globaler Beitrag für den Klimaschutz gesehen.
Sicher nicht alle Experten. Und bei Experten würde ich die üblichen Verdächtigen (Kemfert, Quaschning, Fell, Hirschhausen und Lesch) für suspekt halten. Deren Einkommen und Reputation hängen davon ab, Reklame für EE zu machen (vielleicht mit Ausnahme von Lesch).
Um den historischen, globalen Erfolg des EEG zu beurteilen, ist es noch ein bisschen früh. Als es eingeführt wurde, hielt ich es für eine halbwegs gute Idee, aber inzwischen vermute ich, dass eine konsequente CO2-Bepreisung schneller zu Ergebnissen geführt hätte. Aber wie gesagt, too soon to tell, und auch die CO2-Bepreisung wäre innen- und weltpolitisch enorm schwierig gewesen.
Die weitere Forschung für neue Technologien ist genau so eine illusorische Hoffnung, die ich angesprochen habe: Es gibt keine Wundertechnologie und es wird keine geben in dem Zeitrahmen, in dem man die Energiewende erreichen muss. Revolutionäre Konzepte fallen nicht vm Himmel, sind absehbar schon Jahre vorher - da gibt es nix in der Pipeline.
Ich habe ja auch nicht von Wundertechnologien gesprochen (was schon aus meinem Beispiele einer 5-prozentigen Reduktion deutlich werden sollte) sondern von inkrementellen Verbesserungen auf einer möglichst breiten Grundlage (also nicht nur PV und Wind, sondern auch neue Werkstoffe, Energietransport und speicherung, Aufforstung und Waldmanagement,etc. pp.
Der Punkt ist aber der, dass das überhaupt nicht in Konkurrenz steht, jetzt eine Energiewende zu machen. Die ist jetzt notwendig.
Darüber haben wir ja weiterhin keinen Dissens, sondern nur über die Frage, ob bei der deutschen Energiewende Aufwand und Ergebnis in einem vertretbaren Zusammenhang stehen und ob die deutsche Energiewende ein Vorbild für andere Länder sein kann oder nicht doch eher ein abschreckendes Beispiel. (Wobei Du ja auch richtigerweise darauf hingewiesen hast, dass andere Länder andere und meist bessere Voraussetzungen haben).