Aneri_2021 schrieb am 16.08.2023 16:38:
Im Grunde bin ich ähnlicher Meinung, nur denke, dass in Hitze des Gefechts Dir ein paar Fehler unterlaufen.
Karl Popper ging es nicht um den Beweis, es stimmt. Allerdings Beweisführung sollte der Grundgerüst jeder Theorie sein, es geht nicht anders. Karl Popper hatte Akzentuiert, dass jede wissenschaftliche Theorie falsifiziert werden müsste, also Aussagen beinhalten, die emprisch widerlegt werden könnten.
(Dies gilt nicht für die Logik oder Mathematik.)
Also in Matematik gibt es eindeutig eine Beweisführung durch Widerlegung der Annahmen. Da Mathematik die Logik s.z. in Praxis ist, dann gilt es auch für Logik.
Daher geht es in den Naturwissenschaften nicht um die Wahrheit, weil wir nicht wissen können, ob unsere Theorien wahr sind. Wir schließen immer auf die beste Erklärung.
Ich denke, die Wahrheit ist überhaupt nicht Bestandsteil der Naturwissenschaften sondern Philosophie (Wahr-nehmen impliziert ein Subjekt). In den Theorien geht um die Annäherung an die Realität. Gerade grundlegende Theorien sind s. z. stabil. Wenn etwas Neues grundlegenders entsteht, dann die alte als Teil des Neuen fundiert. Um so mehr wir in kaskadenkomplex der Theorie nach oben steigen, umso mehr fehlbehaftet können sie sein. Ich meine Gesundheits-,Ernährungs-Theorien. Aber auch Klimatheorien gehören dazu. Der offensichtliche Zusammenhang als kausal zu betrachten, kann sehr schnell fehlerhaft sich erweisen. Ich habe unlängs Beispiel mit Fußpilz und Sportlern gelesen, zwischen denen eine feststellbare kausale Beziehung steht. Dass es dazwischen Umkleider- bzw. Baderäume gibt, muss man erst entdecken.
Genauso ist die Behauptung, dass etwas bewiesen ist, unwissenschaftlich.
Da bin ich nicht dabei. Mit dieser sprachliche Inflation machst du Tür zu für wissenschaftliche Kommunikation.
Man muss schon beweisen, das steht außer Frage. Dass es ein Fehler in den Annahmen oder selbst in der Beweisführung gibt, steht auf anderem Blatt. Erste Fehler bedeutet Falsifizierung, zweite - Fachfehler...
1. Wenn Ergebnisse von Experimenten mit der Theorie übereinstimmen, dann nennt Karl Popper das eine Bestätigung der Theorie, nicht einen Beweis. Theorien sollten möglichst gut bestätigt sein. Wenn sie bewiesen sind, sind sie nicht mehr widerlegbar und dann ist das eher Metaphysik als Physik.
2. Wenn etwas bewiesen ist, dann ist es wahr und zwar für immer. Es ist kein Zweifel mehr erlaubt. Wenn ein Naturwissenschaftler behauptet, dass er etwas bewiesen habe, dann ist das keine Wissenschaft mehr, sondern vielleicht Religion.