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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

Und wer übernimmt die Mehrkosten der Wohnungseigentümer?

Für Mieterinnen und Mieter dürfte das einen erheblichen Anstieg ihrer Heizkosten bedeuten, denn Vermieter können bislang einen höheren CO2-Preis komplett auf sie abwälzen.

Und auf wen können Familien, die in den eigenen vier Wänden leben, die politisch gewollten Mehrkosten abwälzen?

Anfang des Jahres hatte der Präsident des Mieterbundes, Lukas Siebenkotten, die Mehrkosten für den aktuellen CO2-Preis beziffert. Ist im Haus eine Ölheizung, müssen Mieter zwischen 85 und 100 Euro im Jahr mehr bezahlen; bei einer Gasheizung zwischen 65 und 80 Euro. Siebenkotten sprach sich damals dafür aus, dass allein die Vermieter die Mehrkosten tragen sollten, da sie auch allein entscheiden können, welche Heizung genutzt wird. Auf Antrag der Fraktion Die Linke wurde dies im März auch im Bundestag diskutiert; stieß aber auf vehementen Widerspruch der Christdemokraten und der AfD.

Leider sind Buzzwörter kein Ersatz für Kompetenz. Wie soll denn die Abwälzung der politisch gewollten Mehrkosten in den Fällen passieren, in denen der Mieter direkt mit dem Energieversorger einen Vertrag hat? Stellt dann der Mieter seinem Vermieter die Mehrkosten in Rechnung?

Was ist in den Fällen, in denen der Mieter in dem top modernisierten Haus bei geöffneten Fenstern die Straße heizt? Geht dies dann auch zu Lasten des Vermieters?

Ganz abgesehen davon muss man sich eine energetische Sanierung auch leisten können. Doch hier hat die Politik ja unlängst erst die Umlagefähigkeit auf die Miete eingeschränkt

Vielleicht sollte sich die Politik entscheiden, was sie eigentlich will. Niedrige, in einem Niedriglohnland bezahlbare Mieten oder Top-Sanierten Wohnraum.

Aber manche Spinner glauben halt, man könne beides haben und die Zeche zahlt dann der Weihnachtsmann. In dieser Fall das Feindbild Vermieter.

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