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180 Beiträge seit 17.04.2023

Re: Eigenzitat + Dunkelflautenproblem

Captain Data schrieb am 17.04.2023 15:50:

Es gibt verschiedene Stufen von "Kraftwerken", die unterschiedlich schnell auf Veränderungen bei der Balance aus Erzeugung und Bedarf reagieren können. Kohle- und Kernkraftwerke sind sehr träge und werden landläufig als "Grundlastkraftwerke" bezeichnet - sie stellen die Basis aller Energieerzeugung dar und sind "Pendelpunkte" für Blindleistungen.

Ohhne die ist kein sicherer Netzbetrieb möglich.

Doch ist es. Norwegen kommt fast komplett mit Wasserkraft aus. AUch mit Wind und Solar geht das. Man muss nur die Schwankungen aushgleichen und das geht kurzfristig mit ausreichend Akkuspeichern, die sehr schnell reagieren können (schneller als Gaskraftwerke) und langfristig mit Pumpspeicherkraftwerken, wo man in Deutschland noch so einige bauen könnte (aber man politisch behindert wird) oder in Engpässen eben Strom von wonders einkauft. Zweites macht man bereits im größeren Stil mit Skandinavien. Im Sommer wird Überschusstrom aus deutschen Wind- und Solaranlagen in die weniger sonnigen Gebiete in Skandinavien geschickt, die damit Wasser in ihre Stauseen pumpen. Auch kann man Strom aus Südeuropa oder Nordafrica einkaufen, wo praktisch immer die Sonne scheint.

Schneller reagieren können Öl- und Gaskraftwerke und die schnellste verfügbare Reserve wird über die Pumpspeicherwerke zur Verfügung gestellt. Öl- und Gaskraftwerke sind sehr viel flexibler als Kohle- und Atomkraftwerke und dienen zum Ausgleich der täglichen Schwankung beim Verbrauch. Durch die Abschaltung von Kernkraftwerken müssen diese nun aber vermehrt einen Job übernehmen, für den sie nicht gedacht sind: sie müssen helfen, den Grundbedarf abzudecken. Sie fehlen damit aber zum Ausgleich von Spitzenlasten. Pumpspeicherwerke wiederum können nur kurzzeitig einen Ausgleich schaffen, sind die Speicherbecken leer, sind sie eben leer und erzeugen keinen Strom.

Noch besser zur schnellen Regelung sind eben Akkus. Die Technologie ist da, sie muss nur endlich malgebaut werden. Vor gefühlt 10 Jahren schon hat Tesla in Australien nen nichtmal so großen Akkupark hingesetzt, der aber so einige Haushalte mit Strom versorgen kann. Seit dem ist in Deutschland kaum was passiert. Es gibt bisher nur ein paar Pilotanlagen und erste richtig ernstzunehmende Anlagen sind erst im Bau. Da ist in den letzten Jahren viel zu wenig passiert (danke CDU …).

Und dann haben wir noch Wasserkraft (prinzipiell "grundlastfähig"), Gezeitenkraftwerke (dito) aber das ist alles nur so wenig und hat praktisch keinen Einfluss auf's Gesamtbild.

Die Wasserkraft könnte man in Deutschland durchaus verdoppeln. Es gibt einige Standorte (alte und neu zu erschlieende), die sich prinzipiell eigenen, aber nicht benutzt oder gebaut werden,weil es in Deustchland so beknackte Energiegesetze gibt (danke CDU …).

Lieblingsquelle: https://www.umweltbundesamt.de/bild/kraftwerksleistung-in-deutschland

dass an Nächten ohne Wind unter Umständen einfach die verbliebenen konventionellen Kraftwerke - einschließlich der Pumpspeicherwerke - die Last nicht tragen können.

Das Problem der kurzfristigen Energiespeicherung ist bereits gelöst. Die Batterietechnologie exisitiertnicht erst seit gestern und wie gesagt kann man noch einiges an neuer oder neuer alter Pumpspeicherkapazität erschaffen. Man muss es nur tun, hätte man schon seit eingien Jahren. Man muss nur die Anlagen endlich mal bauen statt nur zu diskutieren.

Neben den Nächten

Die wie gesagt kein problem sind

gibt's auch effektiv noch die Winterzeit, rund 120 Tage lang. In der Zeit kann man das mit der Sonne praktisch vergessen.

Das ist falsch. Selbst das Winterlicht generiert viel Strom. Was fehlt kommt aus Pumpspeicherkraftwerken und wie gesagt besteht auch die Option der Kooperation mit dem Norden oder des Zukaufs von fehlender Energie aus dem Süden.

Weht kein Wind,

Es weht immer irgendwo Wind in Europa. Zudem ist und sollte WInd nur ein Zubrot sein. Viel mehr Potential hat die Solarenergie. Es sind noch so viele potentielle Flächen frei, die man mit Solarmodulen ausstatten kann. Selbst einige Nahrungsmittelfelder kann man teilweise mit Solarmodulen überbauen, die den Pflanzen darunter durch die bessere Schattierung sogar eine höhere Ausbeutungsquote bescheren. Das hat man bereits herausgefunden. Das ergibt gigantisch große Flächen, die bisher nicht genutzt werden und ordentlich Strom leifern können.

10% im Gesamtanteil ausgemacht,

Das sind vlt. nur eine Hand voll Tage im Jahr in unseren Breiten. Ind er Zeit ist es absolut vertretbar, wenn man den Strom dann halt aus Africa einkauft.

während unter idealen Bedingungen 100% Erneuerbare nutzbar gemacht werden könnten und sogar noch was übrig wäre für den Export. Dem ist aber nicht so.

Oder die Speicherung. Wie gesagt, Solar kann so viel mehr Strom noch liefern, weil der Ausbaugrad noch lächerlich gering ist. Es ist absolut machbar, den Kohleanteil in einigen Jahren mit Solar komplett zu ersetzen. Dass das ein Prozess ist, ist keine Frage. Nur man muss auch ordentlich bauen und auch politisch einen brauchbaren rechtlichen Rahmen dafür schaffen, was in letzter Zeit absolut nicht passiert ist.Es gab maliene gute deutsche Solarbranche. Die ist wegen der Gesetzeslage kaputt gegangen (danke CDU …).

In der folgenden Quelle wird der Anteil der Erneuerbaren realistisch abgebildet:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-in-zahlen

Im Jahr 2022 waren es rund 46%.

Ja und? Könnte heute mehr sein und bis zum Kohleausstieg kann man diese Zahl noch deutlich erhöhen. Man muss halt dafür auch was tun und nicht in Letarghie verfallen. Vor 15 Jahren war der Anteil auch noch viel geringer. Hätte damals jemand gesagt „Der Anteil ist nur soundso hoch, lasst uns einfach aufhören.“, dann wären wir heute nicht so weit wie jetzt.

[…]Damit haben Wind & Sonne einen durchschnittlichen Anteil von 31,5%.

Ja ist doch schonmalecht was. WIe gesagt: Im Solarbereich besteht noch so einiges an Ausbaupotential,da sind die anderen 2/3 locker drin. Auch wie gsagt im Wasserkraftbereich geht noch bisschen was.

Es mag Tage geben im Sommer, da klettert der Anteil hoch auf über 60%, dann gibt es wieder Tage im Sommer, da bricht die Erzeugung zusammen auf 10% oder weniger. Nochmal zur Erinnerung: 2 von 3 Megawatt installierter Kraftwerksleistung sind Solar- und Wind, trotzdem tragen die für einen mittleren Tag im Jahr nur maximal ein Drittel der Leistung bei.

Mit den Speichern kein Problem. Wie gesagt, man muss sie nur endlich mal bauen.

Das Problem ließe sich also nur durch "noch mehr" lösen - und zwar mindestens durch eine Verdreifachung der bereits installierten Kraftwerke: 440GW Wind+Solarleistung müssten installiert werden, um formal den durchschnittlichen Tag von rund 1/3 Bedarfsdeckung auf fast 100% anzuheben.

Nein. Auch Speicher bringen was. Es gibt halt definitiv Tage, da wird viel mehr Energie gewonnen, als verbraucht wird. Du gehst davon aus, dass die nie gespeichert wird und sagst deswegen, dass man die x-fache Menge des Bedarfs installieren muss. Das ist halt falsch gedacht.

Nur: egal ob man jetzt 60GW oder 180GW starke Solarparks installiert, nachts kommt da nichts raus

Wie gesagt, die überschüsse kann man speichern. Außerdem bedenkst du nicht: nacchts braucht die Gesellschaft viel weniger Energie. Man braucht also nicht für die Nacht genau so viel Energie speichern, wie am Tag benötigt wird, sondrn nur in den Überschüssen das, was nachts benötigt wird. Nachts schlafen die allermeisten, da sind (bis auf die serveer, die aber auch tagsüber laufen) die meisten Rechner aus, es kocht kaum einer, bei Schlafen haben viele die Heizung aus (was ein großer Anteil an niccht genuttzer Energie ist/sein wird) usw. Selbst in Zukunft die nachts ladenden Elektroautos sind nicht der Rede wert, weil niemand die immer nachts von null auf voll lädt. Viele werden auch tagsüber laden, während sie bei der Arbeit sind oder stecken die Karre schon am Feierabend an, wenn Solar noch ordentlich was realtime liefert. Wird sicher auch kleine monetäre Vorteile geben beim Strompreis, wenn man an Tagen mit Überschuss mehr Strom abnimmt, also seine ganzen Akkus (im Auto oder daheim im Keller) lädt, sodass tendentiell die Leute auch laden, wenn es hell ist und zu viel Strom das ist.

Wind + Sonne sind witterungs-, tageszeit- und jahreszeitabhängig höchst volatile Energiequellen.

Wie bereits dargelegt ist das in den meisten Fällen eher weniger ein Problem. Höchstens an einigen Wintertagen könnte es eng werden, aber dafür reichen einfach mehr Speicher, die Energie aus Überschußphasen bereit stellen können. Und wie gesagt: Speicher sind kein Problem. Man muss sie nur endlich mal bauen.

Sie können extrem gute Leistungen erzeugen unter Idealbedingungen - oder eben auch gar nichts. Wenn also kein Wind weht und keine Sonne scheint, ist die erzeugte Leistung 0

Wie gesagt: Dass gar nichts kommt, kommt kaum vor. Dann muss schon in ganz Europa Nacht sein und kein Wind wehen. Aber wie gesagt, nachts braucht man eh viel weniger Energgie und irgendwo weht immer Wind und tagsüber kommt mit Solar trotzdem was zusammen und der Rest kommt aus den vollen Pumpspeicherkraftwerken und Zukäufe aus dem Süden, die nicht wissen wohin mit ihrer ganzen Solarenergie und etwas aus dem Norden mit ihren ganzen hohen Stauseen.

Wenn dagegen Wind und Sonne in idealer Menge anliegt, könnte die Maximalleistung erzeugt werden.

Oder mehr und die Überschüsse werden gespeichert. Da bei Solar noch einiges gebaut werden kann, kann man allein damit Überschüsse im Sommer erzeugen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass überall über Deutschland Sonne scheint und zugleich eine hinreichend steife Briese weht, ist praktisch null,

Das muss doch nicht gegeben sein, um Energie zu gewinnen. Es muss der Bedarf mindestens gedeckt werden und dafür reichen so viele Anlagen zu bauen, bis der Bedarf gedeckt ist bei Durchschnittsbedingungen, nicht bei Idealbedingungen. Dieidealeren bedingungen sorgen dann nur dafür, dass man in dieser Zeit den Überschuss produziert und speichert, den man dann in schlechten Zeiten aus den Speichern benutzen kann.

aber dass es mal nachts keine Sonne gibt und kein Wind weht dagegen 100%.

Stimmt halt nicht.

Also muss die Betrachtung so aufgestellt werden, dass am Ende des Tages die "Backup-Kraftwerke" praktisch die gesamte benötigte Leistungserzeugung auffangen müssen: im Zweifel also volle 70GW.

Eben nicht. Du hast da Denkfehler.

Laut der Quelle: https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Bilder/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/Versorgungssicherheit/Uebersichtsgrafik_Kraftwerksliste.png;jsessionid=38759BBC423ADCD3F958B6CAE6F374AC?__blob=poster&v=5

Haben wir 33,8 GW installierter Leistung Gaskraftwerke und 4,8 GW Ölkraftwerke. In Summe also grad mal die Hälfte dessen, was zur Bedarfsdeckung nötig wäre (39,6GW). Wir müssten also für jedes Gaskraftwerk noch eins hinstellen - und dann hätten wir "Backup" von der "Dunkelflaute".

Das sind dann falsche Schlussfolgerungen von dir. Wir brauchen keine Backup-Kraftwerke, sondern nur ausreichend Speicher. Und da sind die besten Kandidaten eben Pumpspeicherkraftwerke, weil man da viel Energie mit speichern kann und der Rest Akkuspeicher, die man auch in großer Anzahl bauen kann (wenn man Technologien nimmt, die nicht so selten abbaubare Stoffe benötigen wie beispielsweise Natrium statt Lithium) und die zudem auch noch viel viel schneller zur Regelung des Netzes fungieren können als Gaskraftwerke.

Nur: so viel Gas bekommen wir nicht mehr, dank "politischer Entscheidungen". Was nun?

Wir brauchen eigentlich gar kein Gas. Klar, wir brauchen es noch, aber zukünftig halt nicht mehr und das geht bereits mit bestehenden Technologien. Man muss nur die Infrastruktur dafür ausbauen, sprich mehr Solar, mehr Akkuspeicher, mehr Pumpspeicher, mehr Wärmepumpen, Dezentralität. Das tut nicht nur der Umwelt gut, sondern auch unseren Geldbeuteln. Den geldbeuteln der Energiegroßkonzernaktionäre und -manager eher nicht, aber erhlicherweise interessieren die mich einen Scheißdreck. ;)

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