M.O.I Abt. Wiederbeschaffung schrieb am 22.11.2022 12:28:
Timothy_Truckle schrieb am 22.11.2022 10:23:
M.O.I Abt. Wiederbeschaffung schrieb am 22.11.2022 09:28:
Dass man dem CO2 mit Geld nicht beikommen wird, sollten grade wir in Deutschland mittlerweile gelernt haben:
Willst Du damit sagen, dass wir gar nicht im Kapitalismus leben, und sich gar nicht alles um's Geld dreht?
ZOMG, beware. Natürlich dreht sich alles um Geld. Auch wenn der *ismus vielleicht doch nicht ganz so, wie man sich das gemeinhin denkt. In Sachen Klimaschutz ist das wohl ziemlich offensichtlich, oder?
- Energiesteuer (u.a. für CO2-Emissionen)
- CO2-Zertifikate (sollen den CO2-Ausstoß von Unternehmen regulieren)
- EEG-Abgaben (sollen Investitionen in klimafreundliche Stromerzeugung fördern)
- CO2-Spezialsteuer (soll "Klimakosten" von CO2-Emissionen abbilden)
- spezifische Umwelt- und Klimaauflagen (zB gerichtlich durch BUND, DUH erzwungen)Das sind alles Abgaben, die letztlich beim Verbraucher landen. Direkt und indirekt. Wie hoch waren diese Abgaben in den letzten 20 Jahren in Summe? Mehrere 1000 Milliarden? Und trotzdem, selbst Deutschland verfehlt seine "Klimaziele". Auch schon vor 2022.
Das zeigt eigentlich nur, dass die CO2-Bepreisung noch viel zu gering ist, um sich auf die Kaufentscheidung der Verbraucher auszuwirken.
Aber wer den Tankrabatt begrüßt hat sollte jetzt nicht darüber meckern, dass CO2-Bepreisung (noch) keinen Effekt hatte
Das zeigt eigentlich nur, dass die CO2-Bepreisung nie funktioniert hat. Nicht vor 20 Jahren und heute auch nicht. Klar, das ist eine "try harder"-Strategie. etwas mehr als vorher, dann läuft es schon. 97% der Menschheit meinen dass das so funktioniert.
Nur dass das leider ein systemimmanenter Irrglaube ist. Mehr Geld heißt im Kapitalismus immer auch mehr Aktivität. Mehr Aktivität führt zu mehr CO2, durch die Aktivität wieder zu mehr Geld und so weiter. Wo sollen sich die Verbraucher entscheiden, die haben doch gar keine Alternativen. Und müssen mehr schaffen, weil alles mehr kostet.
Vielleicht hätte damals - spätestens bei der Mineralölsteuerreform - einfach nur die klimafreundliche Energie von der Steuer befreien müssen. Das wär mal ein Anreiz gewesen.
Der aktuelle "Tankrabatt" ist was ganz andere. Das ist eine Katastrophenmaßnahme. Die mit dem Klima nichts zu tun hat da geht es doch ausschließlich darum, die wirtschaftliche Not, die politisch motivierte Vorgaben ausgelöst haben, punktuell und politisch motiviert ein wenig zu lindern.
Und hier liegt eben die Shizophrenie Deines Posts:
Du kannst Dich nicht auf der eine Seite darüber beschweren, wenn eine zu niedrige CO2-Pepreisung keine Wirkung zeigt, auf der anderen Seite aber gut heißen, dass dann, wenn die Preise wirklich so hoch werden, dass die Kunden einen echten Leidensdruck haben, diese Preise von Staat wieder gedrückt werden.
Nun gut, dass man bei solchen UN-Veranstaltungen Geld zusammenbekommt ist ja immerhin schon mal was. Da bin ich dann wieder bei der fliegenden UN-Löschtruppe zur Bekämpfung von Waldbränden. Die man locker mit 2 Mrd jährlich hätte finanzieren können. Ryanair hat mit 8 Mrd Umsatz 268 Flugzeuge im Dauereinsatz. Da sind 20 Großraum-Löschflugzeuge locker für zu haben. Und so eine Flotte löscht schon mal was weg. Wo laut Greenpeace Waldbrände genauso viel CO2 verursachen wie der gesamte Automobilverkehr der Welt.
Das wär mal was gewesen. Hätte nicht nur das Potenzial, CO2-Emissionen effektiv zu verringern, sondern auch Leben zu retten und Zerstörung von Häusern und Infrastruktur zu verhindern.
Und am wichtigsten: Man kann so schön mit dem Finger auf andere zeigen, ohne über sein eigenes Verhalten reflektieren zu müssen...
;o)Da sehe ich jetzt den Zusammenhang nicht.
Natürlich nicht. Du hast ja auch andere als Sündenböcke auserkoren...
bye
TT