Demokratie ist eine Form der Entscheidungsfindung unter bestimmten Rahmenbedingungen. Wenn entweder die Rahmenbedingungen andere sind oder es gar nicht um Entscheidungsfindung geht, ist Demokratie nicht anwendbar. Man kann nicht darüber befinden, ob wir auf eine andere Form der Verdauung umstellen wollen oder beim Fließen von Flüssigkeiten über unregelmäßige Strukturen turbulente Strömungen entstehen - insofern ist da kein Raum für irgendeinen "demokratischen Konsens".
aber ich weigere mich, ein pauschales Diskussionsverbot zu derartigen Themen, die die Gestaltung unserer Zukunft betreffen, zu akzeptieren
Und das wäre wo? Ich kann problemlos hier auf Ihre Fragen eingehen, niemand hindert mich. Und Sie können, wenn Sie möchten, wiederum darauf antworten. Wo bitte wäre da also ein "pauschales Diskussionsverbot"?
Als Probe auf's Exempel also:
1. Ist es denn wirklich zweifelsfrei bewiesen, dass die Klimaschwankungen durch den industrillen CO2-Ausstoß verursacht werden?
Zweifelsfreie Beweise kann es in der Mathemathik und der Philosophie geben. Überall anders muß man sich mit Plausibilitäten zufriedengeben.
2. Wissen wir denn, wann die Vorräte an fossilen Brennstoffen erschöpft sein werden?
Natürlich nicht, weil das vom Verhalten von (unter anderem) Menschen abhängig ist, und das ist in erster Näherung unabsehbar. Wenn wir gerade am schleichenden Beginn des 3. Weltkriegs stehen, entwickeln sich die Dinge anders, als wenn die laufenden Konflikte nur weiter schwelen.
3. Wenn wir uns etwas mehr Zeit nehmen mit der Umstellung, könnte das ein Weg sein, um zu vielleicht sogar nachhaltigeren Lösungen zu kommen?
So ein "könnte" ist quasi ein universeller Joker: natürlich "könnte" es - aber wie sehen die Plausibilitäten aus? Und was sagt die Kosten-Nutzen-Rechnung?