Selten so einen schlechten Artikel hier bei Telepolis gelesen.
Sollte das witzig sein? Einer der wenigen Artikel, die ich nicht mal zu Ende gelesen habe, nachdem der Autor zeilen-, nein Absätze lang versucht, uns einen Strohmann aufzubauen, um ihn dann irgendwann abzufackeln.
Unangemessene Dramatisierung des Klimawandels in der Politik? Hallo? Die letzten 30-40 Jahre irgendwie verpennt?
Bis heute wird der Klimawandel von der Politik klein geredet - bis heute hat sich kaum was getan. Dramatisierung? Sehe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht - nein, es ist vielmehr so, dass eine kollektive Verdrängung stattfindet. Und das seit Jahrzehnten. Weil Nachrichten, die so schlimm sind wie die vom Klimawandel - die können einfach nicht wahr sein...
Und genau das hat auch den Autor getroffen.
Woher all diese Studien, warum wurde gesagt "die Diskussion ist vorbei"? Kleiner Geschichtsunterricht gefällig?
Weil seit den 70er Jahren Lobbiisten der Ölfirmen und Energieriesen genau diese Nebelkerze immer wieder streuen: Der menschengemachte Klimawandel sei ja nur eine These und dazu noch umstritten.
Wie kann das widerlegt werden? Indem geguckt wird, wieviele tatsächliche Veröffentlichungen denn genau das sagen: oh, nur 3 %.
Umkehrschluss, dass alle anderen dahinter stehen? Mag unzulässig sein - aber es ist ein mindestens sehr deutlicher Hinweis, dass diese These alles andere als strittig ist. Vor diesem Hintergrund wurde sie veröffentlicht - und später sogar noch bestärkt.
Falls der Autor es verpennt hat: es kam sogar raus, dass Energieriesen Forschungsergebnisse zurückhielten, die genau zu dem selben Schluss kamen. Dann hat man lange weiter gesucht, wer sich denn verkaufen würde, um diese Nebelkerze aufrecht zu erhalten. Wie armselig dabei vorgegangen wird kann in Deutschland wunderbar gesehen werden, wo eine Altherrentruppe von der Öllobby finanziert wird und sich einen wissenschaftlich klingenden Namen gibt um genau diese "Umstrittenheit" des menschengemachten Klimawandels zu simulieren.
Fakt ist aber, dass es seit Jahrzehnten keine Forschungsergebnisse gibt, die die These des menschengemachten Klimawandels in Frage stellen. Trotz all der Kohle, die in diese Richtung investiert wurde seitens der Energieriesen.
Ist scheiße, aber so ist es halt. Face it oder zeig halt eine alternative Erklärung. Ansonsten shut up - die These des menschengemachten Klimawandels ist tatsächlich wissenschaftlicher Konsens. Deal with it.
Das bedeutet es halt, wenn gesagt wird "die Diskussion ist vorbei". Irgendwann hat halt keiner mehr Bock, euren wieder aufgewärmten und längst wiederlegten Schwachsinn von Sonnenflecken, Eiszeiten, natürlichen Klimaveränderungen etc. zu hören. Kommt mit was neuem, was besser wissenschaftlich untermauert ist, und ihr könnt den "Konsens" aufbrechen. Aber da ist nix. Da war nie was - und nach 30-40 Jahren Forschung in die Richtung ist da auch nix mehr zu erwarten.
So geht der Text dann weiter - das ausheulen über Minderheitspolitik verkehrt hier Opfer zu Übervorteilten und verkennt vollkommen den Grund von Minderheitspolitik. Soll die Forderung wirklich lauten, Klimaleugnern Minderheitenschutzmechanismen zu geben?
Fühlt ihr armen Wichte euch wirklich so arg unterdrückt? Obwohl ihr doch auf Seiten der Reichen kämpft gegen den Rest der Welt?
Am geilsten ist ja für Wissenschaftler immer, wenn solche Honks dann Studien wiederlegen wollen:
Auf den weltweit referierten 97%-Konsens kommt Cook nur dadurch, dass er durch einen weiteren Selektionsschritt in einem zweiten Rechengang die 7.930 Beiträge der 18.930 Autoren ohne Position zum AGW in den Abstracts wegfallen lässt und nur die Beiträge bewertet, die eine explizite Aussage zum AGW enthalten. Da von den übrig gebliebenen 4.014 Beiträgen in 3.896 Artikeln der AGW-Position zugestimmt wurde, ergab sich der 97%-Konsens in den Beiträgen und damit auch der Konsens der dahinterstehenden 10.188 Wissenschaftler (von den nach Selektion übrig gebliebenen 11.286 Wissenschaftlern).
Und das ist methodisch vollkommen korrekt. Die Fragestellung war, nach Positionen zum AGW zu gucken - und da werden natürlich Paper, die gar keine Position enthalten auch nicht mit reingenommen. Diese Paper haben keine "neutrale" Position eingenommen wie der Autor es gerne reinlesen will - sondern einfach gar keine. Das ist ein riesiger Unterschied. Und damit macht es keinen Sinn, sie überhaupt in die Studie mit reinzunehmen. Das ist absolut richtig gehandelt und alles andere wäre eine Verfälschung der Studie, weil es nämlich Sachen dort hineininterpretiert, die dort nicht stehen.
Schon scheiße, wenn man nicht einmal wissenschaftliche Basics drauf hat, aber meint, groß rumjammern zu können.
Hier breche ich ab - das lohnt sich nicht, weiter den Text durchzugehen. Irgendwo weiter oben schrieb er ja noch was von Leute würden sich ärgern, wenn die Theorie des AGW nicht stimmen würde... <sarcasm>Genau, wär voll doof, weil dann hätten wir ja gar keine Umweltprobleme mehr, um die wir uns kümmern können. Außer Klima ist doch alles okay </sarcasm>
Oh man... Wo habt ihr den ausgegraben, Telepolis?