Mal davon abgesehen, dass es unterschiedliche Meinungen zu Degroth bei den Grünen gibt, habe ich den grünen Konsens so verstanden, dass gewisse Teile der Wirtschaft geschrumpft bis abgeschafft werden sollen, nämlich diejenigen, die für negative klimawirksame Gasproduktion verantwortlich sind, während andere Teile der Wirtschaft wachsen sollen, nämlich diejenigen, die die Produktion klimaneutral gestalten. Bei einer grundlegenden ökonomischen Transformation sollte das Wachstum überwiegen, sonst stottert oder versagt die Transformation. Soweit der Konsens innerhalb der Grünen.
Klar gibt es Stimmen, die aufgrund der Grenzen des Wachstums, der Ressourcen, des Sinnvollen generell ein ökonomisches Schrumpfen befürworten. Ich halte das wie Flassbeck zumindest gegenwärtig für gefährlich, da wir seit Jahrhunderten eine Wirtschaftsideologie haben, welche ohne Wachstum oder gar durch Schrumpfung in ein Desaster führt. Anders als Neoliberale und offensichtlich Herr Flassbeck halte ich ökonomisches Wachstum aber nicht als ein monolithischen Gesetz, wonach eine Ökonomie ohne Wachstum stets ins Elend führen muss, wobei ein Wachstum der Zahlen von Inflation und BIP eh ein gesamtökonomisches Nullsummenspiel ergeben. Ich denke aber vieleher, dass die Wachstumsideologie ein menschliches Konstrukt ist, was zu ändern möglich sein dürfte. Allerdings würde eine Änderung eine andere Art des Bewusstseins erfordern, anstelle unseres seit Jahrhunderten eintrainierten. Ist also schwierig.
Mir geht die Denke auf den Keks, dass erst die Anderen anfangen müssen, die fürs Klima problematische Gasproduktion zu reduzieren oder zu stoppen, bevor man selbst damit beginnt. Ich halte es für unethisch auf Notwendigkeit beruhende Handlungsmaxime erst von Anderen einzufordern, bevor man sie selbst umsetzt.