Ansicht umschalten
Avatar von Naturzucker
  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

Ich lach mich schlapp. Wenns ja nicht so traurig wäre

Der wirtschaftliche Vorteil, dass durch die kürzere Winterzeit die Heizperiode verkürzt wird, hat allerdings den Nachteil, dass die für die Wärmeversorgung notwendige Infrastruktur vom Heizöltanklager bis zur Gasleitung ihre gesamten Infrastrukturkosten in diesen zwei Monaten erwirtschaften muss.

Diesen Einwand muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.

Die selben Lobbyisten, die überhaupt keine Probleme damit haben, dass wir wegen Wind und Sonne eine komplette redundante Energieversorgung mit konventionellen Gaskraftwerken und LNG Terminals hochziehen MÜSSEN, damit in Deutschland nicht die Lichter ausgehen, wenn Sonne und Wind mangels Speicherfähigkeit nichts liefern, jammern über die Kosten der notwendigen Infrastuktur fürs Heizen.

Wobei, selbst wenn es eines Tages Speicher zu bezahlbaren Konditionen geben wird, werden diese eine endliche Kapazität haben. Ebenso wird die Möglichkeit, diese nach einer Dunkelflaute wieder zu laden, endlich sein. Wir werden also selbst bei enormen Technologiesprüngen in der Frage der Speicherung auf absehbare Zeit nicht auf konventionelle Kraftwerke verzichten können. Wir müssen sogar noch welche dazu bauen, weil die Grünen ja noch mehr Verbraucher ans Netz hängen wollen.

Aber zurück zur Heizung. Ein nicht unerheblicher Teil der Wärme wird für die Erzeugung für Warmwasser benötigt. Und je besser ein Haus gedämmt ist, desto mehr verschiebt sich der Anteil zu Gunsten von Warmwasser. Denn wenn man 10°C kaltes Leitungswasser auf 50°C erwärmen möchte, benötigt man dafür die stets gleiche Menge an Energie. Hier könnte bestenfalls Solarthermie den Verbrauch mindern oder die so beliebte Wärmepumpe, die aus einer Kilowattstunde Strom ja ein vielfaches an Wärmeenergie erzeugt. Die würde im Sommer wenigstens auch in Altbauten Sinn machen und weniger Kosten verursachen. Und mit der kühlen Abluft bzw. der herunter gekühlten Sohle kann man gleich noch sein Haus klimatisieren.

Wenn man aber nun den Strombedarf fürs Heizen und die Verfügbarkeit von elektrischer Energie in Relation setzt, wird ein Schuh daraus.

Denn ausgerechnet dann, wenn die Menschen im Winter heizen wollen, fällt die Sonne als Energielieferant weitgehend aus. Daher müssen wir auch hier enorme Überkapazitäten schaffen, um die Lastspitzen im Winter abzudecken. Das ist keine Frage, ob wir mit Gas, Öl oder Strom heizen. Das ist halt einfach Geographie. Deutschland liegt nun einmal in den nördlichen Breiten, wo im Winter geheizt werden muss.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten