Stephan Geue schrieb am 12.09.2023 13:56:
"Trübnis" bedeutet hohe relative Luftfeuchtigkeit mit Nebelbildung, also an Staubkörnchen auskondensiertes flüssiges Wasser, und das gibt es bei Minusgraden nicht. Wenn es richtig kalt ist kann die Luft gar keinen Wasserdampf aufnehmen, was die Voraussetzung ist, damit sich Nebel bilden kann. Statt dessen gibt es Reif - und klare Luft.
Also auch bei einer tagelangen Inversionswetterlage ist entweder trüb oder kalt. Beides geht nicht.
Oje. Klar geht beides.
Ähmm..., nein.
In 3000 m Höhe ist es trüb und auf Höhe 0 ist es (klar und) kalt.
Nein, das geht nicht.
Wenn es in 3000m so bedeckt ist, dass nicht genug Sonnenlicht für die PV durch kommt kann der Boden nicht auskühlen, weil die vom Boden ausgehende Wärmestrahlung von den Wolken reflektiert wird.
Es ist die Definition von Inversionslage, dass die Temperatur mit steigender Höhe zunimmt anstatt, wie normalerweise, ab.
Falsch.
Die Inversion, also dass die Lufttemperatur ab einem bestimmten Punkt mit der Höhe wieder zu nimmt, existiert immer.
Von Inversionslage spricht man dann, wenn die Inversion so tief ist, dass sie signifikante Wettererscheinungen hervor ruft. Liegt die Inversion wie von Dir angenommen bei 3000m üNN ist das ein wolkenloser Himmel, weil die aufsteigende Luft nicht unter den Taupunkt abkühlt. Thermische Konvektion wird dabei nicht verhindert, was eine Voraussetzung für eine "geschlossenen Wolkendecke" durch gleichmäßiges Aufsteigen feuchter Luft wäre.
Hartnäckiger Nebel bildet sich, wenn die Inversion nur wenige hundert Meter über Grund ist und sich keine thermische Konvektion ausbilden kann, weil die Temperaturunterschiede in der Schicht unter der Inversion zu gering sind. Und natürlich darf die Luft unter der Inversion nicht zu kalt sein, um Wasserdampf auf nehmen zu können.
Wie auch immer: es gibt nur 2 Möglichkeiten: entweder ist es unter der Inversion zu kalt für Wasserdampf in der Luft und damit hartnäckigen Nebel, oder es ist neblig, aber nicht kalt.
bye
TT