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Avatar von elklynx
  • elklynx

mehr als 1000 Beiträge seit 07.04.2004

Deichbau hat Grenzen

Wenn Wasser zu lange Druck auf die Deiche macht, durchnässen die Deiche, was zu deren Zusammenbruch führt. Das haben wir vor dem letzten Frosteinburch gerade wieder im Medienfokus gehabt. Insofern ist halt auch der Vorschlag aus den Niederlanden zu bewerten, einen Damm von den schottischen Highlands bis zum Sognefjord in Norwegen zu bauen. Zwischen Großbritannien und der Bretagne gabs mal einen solchen Damm. Der ist auch "nur" vor ein paar zehntausend Jahren durchgeweicht. Deshalb sehen die Briten das realistisch und schützen wenige, einzelne Orte, während das unausweichliche für die meisten Ackerflächen in Küstennähe einfach hingenommen wird. Vor 20 Jahren oder so ist nach einer großen Flut an Missouri oder Mississippi eine Gemeinde einfach komplett umgezogen anstatt sie dort wieder aufzubauen, wo sie vorher stand. Die vesunkenen Städte im Schwarzen Meer wurden auch durch Städte, die heute über Wasser liegen, ersetzt. Manhatten zeigt, was machbar ist, mehr geht nicht, dann muss man eben umziehen. Und für dieses Umziehen müssen wird man sich internationalpoltische Regeln überlegen müssen, weil die bengalische Bevölkerung nicht zur Gänze wird in Bangladesh bleiben können, wenn sich deren Staatsterritorium auf ein Drittel oder die Hälfte reduziert. Und das wird dann auch andere Länder, auch uns, etwas kosten, weil die Migrationszwänge dann nicht einfach mit ein bisschen Festungsbau aufhaltbar sind. Die Stadtmauern von Judge Dredd sind letztlich genauso wenig finanzierbar wie der Deich von Schottland nach Norwegen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.01.2024 16:48).

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