Naturzucker schrieb am 30.10.2023 14:34:
Im Prinzip geht es bei dieser Debatte gar nicht um den Klimawandel. Dafür sind die Eingriffe für den Wintersport viel zu gering.
Aber seit Jahrzehnten führen bestimmte Kreise einen ideologisch motivierten Kampf gegen den Wintersport, wie sie ihn auch gegen das Auto führen.
Diese Argumentation unterschlägt das Kernproblem: Eine wirksame Begrenzung des fossilen Energieverbrauchs ginge nur an unzählig vielen sehr kleinen Stellen, und ja, da gehören dann auch die Autos und die Steaks etc. dazu.
Heute passiert davon quasi nichts, eben weil jeder auf jemanden/irgendetwas zeigen kann, der/das ja auch mitmachen muss aber dies nicht tut.
Insofern ist klar, dass auch der Wintersport sich seiner Rolle bewusst sein sollte, dass all die Malle-Flieger, V8-Fahrer, Grillfreunde, Motoryachtbesitzer... in diesem einen weiteren dankbaren Ansatzpunkt finden, ja bloß nicht als erster mit Einschränkungen anfangen zu müssen.
Das Klimaargument ist hier nur Mittel zum Zweck, um anderen die eigene Weltanschauung und den eigenen Lebensstil aufzunötigen.
Dies beinhaltet das Vorurteil, dass der "eigene Lebensstil" vorab frei von Bedürfnissen wäre, die anderen vorenthalten werden sollen - während gleichzeitig ein scheinbarer Widerspruch gefeiert wird, wenn "Klimaschützer" mit dem Flugzeug fliegen.
Dabei geht es auch in dem Fall schlicht darum, wer als erster anfängt (am besten alle gemeinsam&gleichzeitig, haha).
Dass es ganz rational sinnvoll sein kann, allen Mitmenschen inkl. sich selbst manche Dinge zu verbieten, lässt sich schon an erfolgreichen, heute als selbstverständlich empfundenen Verboten der Vergangenheit ablesen. Die Grünen waren gerade mal in ihren Ansätzen im Bundestag, als die Regierung Kohl die Altölverordnung erlassen hat - dabei wäre es auch für Helmut einfacher gewesen, seinen Müll im Straßengraben zu entsorgen (nun kann man wohlfeil auf "die da oben" schimpfen, die eh nie einen Ölwechsel selbst machen würden, aber das ist ein anderes Thema).