DcPS schrieb am 06.12.2023 10:42:
Naiv. Das Eis schmilzt. Damit steigt der Meeresspiegel, allerdings ungleichmäßig verteilt. Ursache ist eine geringe Gravitationsabweichung, die den Wasserspiegel in Gebieten höherer Gravitation niedriger hält. Dieses Gravitationsgeschehen wird in https://goede-stiftung.org/ufaqs/warum-gibt-es-auf-der-erde-unterschiedliche-gravitation-wovon-ist-diese-abhaengig-und-wo-ist-sie-am-groessten angerissen, es gibt auch grafische Darstellungen, die tatsächliche Meßdaten - aus Satellitenbahnabweichungen ermittelt - verwenden.
Wenn innerorts irgendwo der Pegel gleich bleibt, zumindest innerhalb der Schwankungsbreite von 20 cm, ist das durchaus möglich: geografische Besondrrheiten können in Verbindung mit Strömungen Wasser aus Buchten regelrecht "aussaugen" - was man experimentell zeigen kann (mal den Physiklehrer fragen - der gleiche Effekt wie beim Farbzerstäuber).
Was unerwähnt blieb, und den Anstieg weiter ändern kann: Schmilzt Eis, sinkt der Druck auf die Oberfläche, die entsorechende Platte kann sich heben, andere dafür sogar senken. insgesamt ist aber eine Hebung zu erwarten, also mehr Wasserhöhe. Mir sind keine Modelle, um dies zu berechnen, bekannt. Es dürften schlichtweg Masse-, Geometrie- und Festigkeitsdaten der einzelnen Schollen und Platten ermittelbar sein, in naher Zukunft. Schätzen hilft aber nicht, da diffizile kleine Unrerschiede große Veränderungen bewirken dürften.
Tatsächlich sind die schlechtesten Fallrechnungen die wahrscheinlichsten, Temperaturerhöhung 4,5° bis 2100, Grönland spätestens 2900 komplett eisfrei (auch das lange Tal gen Norden - die Oberflächenstruktur des eisfreien Grönlands ist bekannt).
Bei der Antarktis könnte es etwas länger dauern, eine Frage der Erdachsenverschiebung durch die veränderte Masseverteilung auf der Erde.
Kommt Vulkanismus durch Hebeprozesse ins Spiel, wird es noch komplexer, da abzuschätzen, wann alkes abschmilzt: Wärme wird zwar nach oben gebracht und Klimagase, aber je nach Zusammensetzung der Gase und des Staubes sind sogar Temperaturabsenkungen möglich. Auch da die Frage, wie das modellierbar ist, wenn nicht mal bei einem gut untersuchten Vulkan Aussagen zu Eruptionen gemacht werden können.
Wir werden damit leben müssen, auf Unerwartetes zu treffen. Vorsorgen ist meiner Meinung nach vorbei, dazu müßte weltweit einheitlich anders gewirtschaftet werden - was mit einem konkurrenzorientierten Kapitalismus objektiv unmöglich ist.
In dem Sinne: Lebe wohl, du alte Welt. Was kommt, haben wir uns selbst gestaltet.
Und man will Geld und man will gewählt werden.