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  • Sanherib123

mehr als 1000 Beiträge seit 07.08.2011

Gute Argumentation Hr. Dudek, nur

nur wie kommt man denn darauf: 
>weil der Publizist offenbar die Souveränität der ehemaligen
>Ostblockstaaten einfach nur störend findet

Also das kann man so nicht stehen lassen, immerhin wurden die
Ostverträge die Willy Brand schloss mit souveränen Staaten
geschlossen, sonst hätte er keine völkerrechtlich bindenden Verträge
schließen können oder? Das später nun Estland, Litauen und Lettland
hinzukamen steht doch heute gar nicht zur Debatte. Vielleicht
kritisiert Müller einfach nur die recht einseitige Westanbindung an
EU und NATO und bis heute werden EU/NATO Standards in Bezug auf
Bürger- und Menschenrechte von ethnischen Minderheiten in den drei
baltischen Staaten nicht erfüllt. 

Wenn schon Souverän dann sollten diese Staaten auch so verhalten und
nicht in einer Welt der nationalistischen Mythen verharren. So wird
in Polen und den drei baltischen Staaten zwar an das Ende des zweiten
Weltkriegs gedacht, jedoch nicht an die Befreiung durch die Truppen
der Sowjetunion. Vielfach wird man damit konfrontiert das in diesen
vier Staaten die Befreiung von deutschen Nationalsozialismus als
erneute Besatzung, Invasion durch die Sowjetunion (Russland)
dargestellt wurde und wird. Vielleicht stößt das in Moskau genauso
auf wie die Demontage von Weltkriegsdenkmälern der Roten Armee in
Estland.

Was den Maidan betrifft haben sie schon Recht, vielfach schießen
viele Autoren über das Ziel hinaus wenn man die Maidan-Bewegung nur
auf das Resultat des Sturzes von Janukowitsch reduziert. Immerhin
begann die Bewegung als breites Bündnis verschiedenster Bewegungen
der Zivilgesellschaft im November 2013, und auch linkorientierte
Gruppen gehörten ebenfalls dazu. Nur vergessen sie eines zu erwähnen
zwischen November 13 und Februar 14 geschah so einiges, und Zeit ist
bekanntlich ein Faktor in dem Menschen Handeln und Fakten schaffen.
In dieser Zeit wurde der Maidan von konservativen,
rechtspopulistischen bis offen faschistischen Gruppierungen praktisch
vereinnahmt und diese marginalisierten die eher linken Gruppierungen
weitestgehend. Das kann man sogar nachlesen, wenn man nicht dabei
war. 

>Zum Krieg in der Ostukraine und den Milizen

Da würde ich mich an ihrer Stelle lieber nicht allein auf Girkin als
Infoquelle verlassen, denn die ganze Sache im Donbas begann ähnlich
wie auf dem Maidan, als zivilgesellschaftliche Bewegung gegen die
neuen Machthaber in Kiew. Diese revanchierten sich mit einer
ATO-Operation, Anfang März 2014 angekündigt und seit 15. April 2014
aktiv. Sicher ist eines Russland unterstützt die Separatisten, aber
nicht mit regulären Einheiten der russischen Armee. Das ehemalige
Angehörige der russischen Armee als Freiwillige im Donbas kämpfen ist
im übrigen schon länger bekannt, ebenso gehören russische
Hardcore-Nationalisten, jüdische Nationalisten (Alija-Batallion),
Tschetchenen (Smert-Batallion), Donkosaken usw, dazu. Sie sollten
vielleicht lieber etwas differenzieren, wer da und warum gegen die
Kiewer Regierung eigentlich kämpft.     

mfg
Sanherib123


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