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63 Beiträge seit 27.05.2005

Projektion eigener Ängste

Wenn viele Menschen zu Recht Exzesse einer unkontrollierten, jeder
Vernunft und Menschlichkeit baren Klonindustrie fürchten, handelt es
sich dabei meist nicht um Ängste, sondern um echte Besorgnis.

Umgekehrt stellt man fest, dass die Furcht vor dem Unerwarteten, dem
Irrationalen, dem Chaos (von Hughes offenbar als „genetische
Variation“ wahrgenommen) seit Jahrhunderten zu den tiefsten Ängsten
jener emotional unreifen Herren gehört, die in unserer Zeit im Gewand
von Bioethikern wie Hughes auftreten und in der Illusion leben, mit
der richtigen Technik liesse alles kontrollieren. Als Krönung seines
Narzissmus erträumt man sich in diesen Kreisen einen oder mehrere
Klone seiner eitlen, für die Menschheit völlig irrelevanten Person
(bei gewissen Wissenschaftlern tatsächlich ein nicht selten
vorkommender Wunschtraum).

Nach dem zu erwartenden frühen Tod von Klonschaf Dolly und den
krassen  wissenschaftlichen Betrügereien um das Klonen hat sich die
Szene glücklicherweise etwas beruhigt. Schon 10 Jahre nach der
Veröffentlichung klingen Hughes Aussagen hohl und seltsamerweise
etwas verzweifelt.

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