Ja, die Betriebs- und Volkswirte glauben gern, dass Werte in Büchern geschaffen werden. Aber die Bücher sind nur "Logs" für Geldbewegungen - die anzufertigen ist Pflicht, damit der Fiskus seine Steuern richtig abgerechnet bekommt.
Fakt ist halt: wer nur grad so über die Runden kommt, hat halt kein Geld übrig für "Dienstleistungen". Der absolut verzichtbare Klassiker ist der Friseur. Jedenfalls für einen Mann: notfalls tut's ein 20-Euro-Haarschneidegerät und ein Spiegel, dann macht man's halt selber. Auch der Restaurantbesuch bleibt aus. Gym? Nee, lassen wir auch sein. Selbst McFit ist zu teuer, wenn man kein Geld übrig hat. Und so geht das halt immer weiter.
Der Witz ist ja, dass unsere Transformation zur "Dienstleistungsgesellschaft" einfach nach hinten losgehen muss. Die meisten Dienstleistungen sind reine Konsumleistungen, die schaffen keinerlei Werte. Da wären wir wieder bei Friseur und Restaurant: die Haare wachsen nach, nach 4 Stunden hat man wieder Hunger. Bleibender Effekt ist aber das Geld, was man für beides ausgegeben hat. Wertschöpfung findet aber nicht statt, weder für den, der die Dienstleistung feilgeboten hat, noch den, der sie in Anspruch nahm.
Eine Gesellschaft, die aber auf Konsumdienstleistungen basiert, kann nicht funktionieren. Nur die Industrie schafft Werte durch Veredelungsprozesse. Aus Rohstoffen werden Halbzeuge, aus Halbzeuge werden nutzbare Gegenstände -> Wertschöpfung durch Nutzbarmachung. Mit dem Klumpen Alu kann ich nichts anfangen, mit dem X-Profil dagegen schon.
Aber das wollen wir ja so nicht. Grad verscheuern wir unser Tafelsilber: nach der Automobilindustrie sind dann die Spezialmaschinenbauer dran. Dann können wir die Deutschland AG dichtmachen, weil sie nur noch aus Friseuren, Gastronomen und Influencern bestehen will.
PS: bestimmte Dienstleistungen sind gesellschaftskritisch, z.B. die Pflegebranche / Gesundheitssystem...
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.02.2024 17:03).