Um es einmal ganz einfach auszudrücken: Arbeitsmigration ist uralt.
Aber für die Binnenmigration innerhalb der USA gelten die selben Regeln, wie damals für die Auswanderung nach Amerika: Die Etablierten bleiben und die Leute, die sich ihren Platz noch suchen müssen, gehen.
Die besser Ausgebildeten sind die meist gut bezahlten Arbeitsnomaden, die auch über die Grenzen der US-Bundesstaaten hinwegziehen, die mit einer geringeren Ausbildung hängen an ihren Orten fest.
Das stimmt für die USA so nicht. Die haben dort kein Ausbildungssystem, wie in Deutschland. Wer dort nicht an der Uni war, ist in der Regel nur eine angelernte Kraft und entsprecht mobil. So ziehen auch diese Leute den Jobs hinterher. Da ist der Unterschied beim Elend zwischen LA und dem Rust-Belt nicht wirklich groß. Das Problem von Städten, wie Detroit ist eher, das dort ziemlich viele Ruinen herumstehen, die Stadt Altschulden angehäuft hat, die Infrastruktur zu groß ist und es auch einen Niedergang beim Wohnungsmarkt gegeben hat.
Der Abzug von hochqualifizierten Leute ist per se kein Problem.
Wenn man sich die alte BRD anschaut, hatte es dort auch eine starke Landflucht gegeben.
Aber das Durchschnittseinkommen ist dort sogar höher, als in den Großstädten.
Wir haben eine freie Berufswahl und auch in der DDR ließ der Erich keinen Kanal buddeln, wenn sich ein Dresdner in den kopf gesetzt hatte ein Hochseefischer zu werden.
Unsere Probleme sind hausgemacht und anderer Natur:
1. Die Finanzierung von Staatsaufgaben erfolgt immer noch über den Königsteiner Schlüssel aus den 50-er Jahren. D.h. die Einwohnerzahl ist der wesentliche Faktor bei der Berechnung von Abgaben. Ob die Stadt reich wie München oder arm wie Gelsenkirchen ist, spielt keine Rolle. Natürlich treibt solch ein Unsinn die armen Städte in die Verschuldung.
2. Die Finanzierung pro Bürger ist nicht auskömmlich. Die wohlhabenderen bürger müssen die Armen quersubventionieren. Passt die Verteilung von Arm und Reich nicht, laufen die Städte automatisch ins Minus.
3. Die von der Politik sogar noch befeuerte Armutsmigration nach Deutschland. Früher waren die Industriestädte reich, heute schlagen die sich mit prekarisierten Arbeitsverhältnissen und Migration in die Sozialsysteme herum.
4. Die skurrile DDR-Denke, dass gefälligst der Staat für Arbeitsplätze vor Ort zu sorgen habe. Mal ganz unter uns: Wenn das Tesla-Werk wirklich in Brandenburg gebaut wird. Was hat die lokale Bevölkerung davon? Da werden ein paar Grundstücksbesitzer sich eine goldene Nase verdienen. Das Land wird sich auf die Brust schlagen. Aber dort hinziehen und die hochqualifizierten Jobs werden ein paar "Schwaben" machen, die für die lokale Bevölkerung nur die Preise in die Höhe treiben. Ob das die Leute glücklich macht?