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  • Bartträger

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Re: Weltweite Lieferschwierigkeiten, aber immer wieder werden Deutschlands geset

Christoph Jehle schrieb am 30.03.2020 11:08:

In Deutschland wurde nicht nur die Produktion von Medikamenten vielfach auf das Blistern und Konfektionieren reduziert, sondern in den vergangenen jahren auch viele Unternehmen an ausländische Investoren verkauft, die sich mitnichten zwingen lassen, die Produktion wieder nach Deutschland zu verlagern.

Wenn wir schon eine gesetzliche Krankenkasse haben, wieso nicht ein Gesetz das die Nichterfüllung der medizinischen Versorgung (Lieferlöcher) sanktioniert, wenn der Grund ist, dass es nur noch eine handvoll Hersteller in Asien gibt?

Die aufgekauften Hersteller können sich dann überlegen, ob sie in Deutschland überhaupt noch anbieten wollen.

Die Erpressung durch Unternehmen (wir gehen mit der Herstellung mit dem Verkauf wo anders hin) muss endlich durchbrochen werden. Grundvoraussetzung dafür ist, dass die bisherige Verantwortungslosigkeit der Hersteller (die in Wahrheit wo anders herstellen lassen) thematisiert wird und nicht eine Scheinargumentation mit deutschen Gesetzen, die den Unternehmen bisher nur sehr ausgewählt entgegen treten, den Diskurs alleine bestimmt.

Ich kann verstehen, wenn kleine Länder wie Österreich jammern, aber ein großes Land wie Deutschland hätte das nicht nötig und könnte Vorbild sein. Vor allem wenn es um Allerweltsmedikamente geht. Auch in Asien werden Medikamente wie Ibuprofen nicht von Zehntausenden Lohnsklaven, die den Wirkstoff in mühsamer Handarbeit aus Ibuprofen-Läusen herausmelken, produziert, sondern da steht ein Maschinenpark wo am Anfang ein Arbeiter die Maschine befüllt und am Ende ein Arbeiter, der das vorverpackte Pulver auf Paletten stapelt und zur Verladerampe karrt. Auf die spätere Packung umgerechnet geht es um Zehntel Cent.

Solche Fabriken könnten hunderte in strukturschwachen Regionen in Ost- und Westdeutschland stehen. Wenn die Unternehmen keine Lust haben, kann auch der Staat solche patentfreien Stoffe herstellen. Dazu muss aber ähnlich wie bspw. in Kuba, ein Wille zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung vorhanden sein.

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