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  • Bartträger

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Re: Weltweite Lieferschwierigkeiten, aber immer wieder werden Deutschlands geset

Christoph Jehle schrieb am 30.03.2020 11:54:

Wenn der deutsche Markt keinen Verdienst mehr verspricht, wird er halt nicht mehr bedient. Das sind die allgemein anerkannten Regeln der Marktwirtschaft.

Das ist doch vollkommen in Ordnung. Das habe ich oben extra erwähnt. Entweder Deal oder kein Deal. Gerade bei 0815-Medikamenten ist der Staat nicht machtlos, wenn er nicht machtlos sein will.

Wenn die Politik jetzt Forderungen stellt, muss sie auch die Finanzierung sichern.

Wieso das? Wenn die Firmen sich auf die Deals, die die medizinische Versorgung bei Wald-und-Wiesenmedikamenten nicht einlassen, dann stellt der Staat sie eben her. Das gehört zur Daseinsvorsorge.

Es sind genau diese Erpressungsargumente mit denen die Industrie sich gegenüber unangebracht eingeschüchterten Regierungen durchsetzt.

Das gilt für dier Versorgung mit Medikamenten ebenso wie für die Bereitstellung von Beatmungsplätzen. Es kann nicht sein, dass die Krankenhäuser nur die Hälfte der Kosten für die neuen Beatmungsplätze bezahlt bekommen und zudem auf den Kosten für den Unterhalt dauerhaft sitzen bleiben.

???
Das sind Phantom-Argumente. Wenn der Staat privaten Kliniken Einrichtung zahlt, müsste er in einer funktionstüchtigen kapitalistischen Welt dafür Anteile am Unternehmen erhalten.

Diese Unternehmen machen eh Gewinne mit Geld der gesetzlichen Krankenversicherungen.

Kurz mal nach Asklepios gegoogelt :
https://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/ots-asklepios-kliniken-asklepios-ereignisreiches-geschaeftsjahr-2017-mit--1022377982

"Konzernumsatz lag bei EUR 3.261,9 Mio., der Konzernjahresüberschuss betrug EUR 194,1 Mio."

Wenn dem Staat nicht klar ist, dass private Kliniken an Profit und nicht an der Volksgesundheit interessiert sind, dann sind sie Traumtänzer. Wer aus Gesundheit ein Geschäft machen will, der riskiert eben auch, dass die Geschäftemacher politischen Druck erzeugen.

Wenn sich Regierungen auf dieses Spielchen einlassen, dann fehlen zum vollkommenen Glück nur noch Journalisten, die von Regierungen fordern, dass sie den Klinken, die über die Jahre schon viele Gewinne gemacht haben, auch die Ausstattung bezahlen müssen, wenn die Profitkalkulation mal nicht aufgeht.

Der Staat macht sich erpressbar, wenn er solch elementare Sparten im Gesundheitssystem privatisiert. Zum Erpressungssystem gehören dann auch Journalisten, die Druck gegenüber dem Staat und nicht gegenüber den Firmen aufbauen.

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