...und zunächst mal Geld in Forschung und Entwicklung zu stecken ist eine verdammt gute Idee!
Die Sahara liegt leider Gottes in einer (so wollen wir es mal nennen) politisch unzuverlässigen Region. Ich glaube einfach nicht, dass Westeuropa oder gar Ostasien große Lust darauf hätten, sich dauerhaft in dieser Region zu engagieren.
Zudem das Ganze zu recht immer wieder Proteste wecken würde. Mal gegen den realen oder scheinbaren Neo-Imperalismus, mal für oder gegen bestimmte Projekte, mal gegen den Versuch sich wieder Unabhängig von der Region zu machen.
Aus diesen Gründen sollte IMHO jeder Politiker mit Ansätzen zu strategischen Weitblick lieber die Finger von solchen Abenteuern lassen.
Die USA sind mit ihren Wüsten schon eher geeignet, in dieser Form autark zu werden. Glückwunsch über den Atlantik.
Wenn Europa Abschied von den fossilen Energieträgern nimmt, dann sollte die Unabhängigkeit von instabilen Regionen mit zweifelhaften politischen Strukturen zumindest Teilziel sein.
Natürlich gehört strategischer Weitblick schon sehr lange nicht mehr zu den Fähigkeiten, nach denen Politiker ausgewählt werden...
Man muss sich nur mal vergegenwärtigen: In einem der Länder für die lebenswichtige Stromproduktion herrscht grade ein bluter Bürgerkrieg und in vielen dieser Länder existieren gewalttätige Verbrecherbanden, die von den Staaten dort nicht effektiv aufgehalten werden können. Schon das sind schlechte Voraussetzungen für eine sinnvolle Investition. Umgangssprachlich: "Man könnt es nicht schlechte erfinden".
Noch mal kurz:
Die Unabhängigkeit des Bürgers vom Stromnetz ist grundsätzlich eine gute Idee und könnte in zukünftigen Entwicklungen positiv sein. Dezentrale Systeme sind schlechter zu vernichten als [edit:] zentrale.
Zude ich den Komunen und Bürgerinitiativen durchaus zutraue, da was für sie sinnvolles auf die Beine zu stellen, im Gegensatz zum Staat jedenfalls.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.07.2020 15:46).