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  • FIAE-Flix

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Re: Eine Meldung aus EU-Kreisen

Daemon Zweiter Ordnung schrieb am 10.01.2023 19:13:

Dies ist einerseits klar. Andererseits stellt sich jetzt die Frage, was das Ganze z.B. auf Krim runtergebrochen bedeutet. EU kann natürlich sich sehr elastisch zeigen. Wie ist es mit Zypern?

Ja Zypern verwundert in dem Kontext allerdings. Wobei das andererseits von einem Krieg recht weit entfernt ist, wenn es auch Gebietsansprüche gibt. Vermutlich ist die EU da laxer als die NATO (IIRC) ist. Sonst wären ja auch Kosovo / Serbien von vornherein raus.

In der Ukraine wird das Ganze zum Teil natürlich als ein Denkzettel interpretiert.

Nunja es ist letztlich die Erinnerung daran, wofür man kämpft. Die Ukraine wäre gezwungen, diese Ansprüche aufzugeben wenn sie in die NATO will und müsste wohl mindestens glaubhaft gemacht haben, dass sie von Russland besetztes Gebiet nicht gewaltsam erobern wird, wenn sie beitritt. Andersrum könnte Russland allerdings einen niederschwelligen Konflikt ohne grosse Probleme dauerhaft aufrechterhalten oder jederzeit herstellen, so lange dafür nur Donbass-Milizen o.ä. sorgen, womit selbst im Falle völligen Verzichts auf die Gebiete Russland Beitritte zu EU und NATO verhindern könnte, ohne "direkt verantwortlich zu sein". Das wird aber alles drastisch schwieriger und riskanter, wenn Russland aus dem Land geworfen wurde und die Ukraine eine starke Armee hat, die solche Aktionen auch politisch sehr gefährlich werden lässt. Ist übrigens genau der Grund, warum die Invasion eine sehr dumme Entscheidung war, wenn man die Ukraine aus NATO und EU raushalten will.

Kurz: Wenn die Ukraine verliert, sind EU und NATO tendenziell keine realistische Option mehr und man lebt damit von Russlands Gnaden ohne diesen Schutz.

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