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100 Beiträge seit 20.06.2023

Eine einfache Abschätzung hilft ...

Wieviel Erdgas und Erdöl verbrauchen wir sekundär - also ohne Verbrennung? Das ist genau die Menge die wir zur Herstellung von Chemikalien und Kunststoffen benötigen. Da man inzwischen schon recht gut petrochemische Prozesse und Produkte über biogene Ressourcen darstellen können, müßten wir ziemlich genau diese Menge über nachwachsende Rohstoffe zur Verfügung haben, ich sach mal so viel Hanf und Jute wird man kurzfristig kaum finden.

Die Welt fördert täglich 90 Mio. Barrel Rohöl. Knapp die Hälfte davon sehen wir später als Lacke, Kunststoffe und Chemikalien wieder. Man findet es im Essen, im Dünger, in der Kleidung, im Hobby und im Beruf. Wir müssen, wenn wir alles schön regenerativ darstellen wollen, jeden Tag etwa 40.000.000 "Fässer" biogener Rohstoffe zusätzlich vom Acker holen. Ähnlich sieht es für die Sekundärnutzung von Erdgas aus - alles was in den Cracker geht muß zukünftig vom Acker kommen.

Das ist eine beeindruckende Aufgabe, technisch aber jetzt schon machbar. Man kann Polyethylen und Propylen, Polyalphaolefine und Polyamid schon heute mit Rohstoffen vom Acker herstellen. Diese Typen aus der Wissenschaft, die für viele hier ja Hexenwerk betreiben, haben das schon vor Jahren realisiert. Und gebremst wurden sie immer von der jeweiligen Regierung.

Aber - und da kommt die Kröte: Vom Acker ist nicht regenerativ. Für den Anbau von landwirtschaftlichen Erzeugnissen benötigen wir auch fossile Rohstoffe, Kalium, Phosphor, Schwefel und Stickstoff. Letzteres können wir aus der Atmosphäre entnehmen, aber wenn all unser Phosphor von unseren Äckern ausgewaschen wurde stehen wir bei Null.

Langfristig werden wir nicht umhin kommen CO2 aus der Atmosphäre zu holen. Oder wir schränken uns ein.

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