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  • dLichti

mehr als 1000 Beiträge seit 15.06.2010

Drohnen sind nicht das Problem

Ich denke nicht, dass Drohnen wirklich ein Problem sind. Solange wir
das seit der Aufklärung propagierte Bild des mündigen und
selbstverantwortlichen Menschen konsequent anwenden:

Egal wie "intelligent" oder "autonom" eine solche Drohne auch sein
mag, sie ist und bleibt eine Maschine die keine moralische
Verantwortung übernehmen kann. Damit kann man auch nie die
Verantwortung für den mit der Drohne angerichteten Schaden auf
dieselbe abwälzen. Verantwortlich ist und bleibt diejenige
(moralische) Person, das sie zuletzt kontrolliert hat.

Wer ein Gerät benutzt muss für alle erwartbaren Konsequenzen die
Verantwortung übernehmen (oder sich bei einer moralischen Person
Rückversichern um sie abwälzen zu können). Mit wachsender Komplexität
muss man dabei zwar tendenziell mit immer gravierenderen Konsequenzen
rechnen, aber prinzipiell unterscheidet sich ein Drohneneinsatz darin
nicht von einem Steinwurf, der eine Lawine auslöst, die wiederum eine
ganzes Dorf auslöscht. Das ist aber nicht der Grund, warum
Steinewerfen moralisch falsch wäre.

Weder der Scharfschütze, noch der Drohnenpilot werden ihre Geräte
jemals vollständig verstehen. Entscheidend ist, dass man ein Gerät
gut genug verstanden hat, bevor man es benutzt. Ist dies nicht der
Fall, so trägt man auch die Verantwortung für Konsequenzen, die man
aufgrund mangelnden Wissens nicht erwarten konnte.

Einer unzurechnungsfähigen Person könnte man eventuell diese
Verantwortung absprechen. Dann liegt die Verantwortung aber bei
demjenigen, der dieser Person das Gerät übergeben hat, ohne sich
vorher zu vergewissern, dass sie überhaupt in der Lage ist, die durch
dieses Gerät vergrößerte Tragweite des eigenen Handelns zu ermessen.

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