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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

(Albt-)Raumschiff Enterprise

Ach war das eine schöne SF Serie aus den 1960'er Jahren.
Mit Captain James T. Kirk, Mr. Spock, Pille und Scotty.

Die Menschheit auf der gemeinsamen Suche nach der Zukunft und dem Überleben der Menschheit.
Die verschiedenen Ethnie kommen nurnoch als Folklore und lustiger und harmloser Lokalpatriotismus daher. Der Pavel Chekov findet immer irgendeinen Russen, der das eigentlich erfunden hat. Der Scotty rennt ab- und zu mit Dudelsack, Kilt und Scotch herum. Den Afrikanern bleibt nur Steinzeitspeer und Leopardenfell.
Aber hey. Die Sache spielt keine wirkliche Rolle.

Bei unser "Enterprise" die Erde, sieht die doch etwas anders aus:
Da rennen die Taliban mit ihren Sturmgewehren irgendwo im Unterdeck herum.

Aber auch:

Vor allem die Verarbeitungsprozesse in Indien sorgen dafür, dass sich im Umfeld der Fertigungsstätten resistente Keime bilden, die dann auch wieder nach Europa eingeschleppt werden.

Nein. Das ist nicht das Problem.
Das Problem ist, dass das Zeug in der Dritten Welt so billig und einfach verfügbar ist, dass die Leutchen dort es wie Bonbons einwerfen.
Bei jeder Kleinigkeit, denn schließlich ist der Arztbesuch oft um ein Vielfaches teurer.
Wenn das Zipperlein dann weg ist, werden natürlich auch die Pillen nicht bis zum Ende genommen. So fördert man resistente Keime. Und von Hygiene hat man in vielen Teilen der Welt auch noch nicht gehört, bzw. hat aufgrund der eigenen Bildung nur eine sehr rudimentäre Vorstellung davon.

Also wird der Pillenschrank von Pille auch noch kräftig geplündert.

Die Grundstoffe der heute üblichen Antibiotika kommen in der Hauptsache aus China und werden vielfach in Indien weiterverarbeitet. Vor allem die Verarbeitungsprozesse in Indien sorgen dafür, dass sich im Umfeld der Fertigungsstätten resistente Keime bilden, die dann auch wieder nach Europa eingeschleppt werden. Die Monopolisierung der Grundstoffproduktion in China sorgt dafür, dass es eine Lieferabhängigkeit gibt, die für Europa und die USA von vitaler Bedeutung ist, wogegen die Exportvolumina für China eher marginal sind.

China und auch Indien sind bei den hochwertigen Medikamenten nur Zulieferer von Grundstoffen. Dem entsprechend gering ist auch deren Anteil an der Wertschöpfungskette und auch am Preis. Da die Pharma-Konzerne mit den Zulieferern richtig Geld sparen, laufen die Prozesse halt dort.

Wenn die aber nicht liefern oder es irgendwie zu Störungen kommt, haben wir keine Pillen mehr auf dem Oberdeck.
Genauso, wie die Produktionsstörungen in der Automobilindustrie, weil man in China und Co. mit den Chips nicht nachkommt.

Die günstigen Preise für Antibiotika haben zudem ihre prophylaktische Nutzung in der Tiermedizin massiv befördert, was letztlich ebenfalls die Bildung von Resistenzen beschleunigt hat.

Na. Massentierhaltung funktioniert ohne Antibiotika nicht. Vor allen Dingen keine Geflügelzucht. Bei unseren Lohnkosten lohnt sich das Bücken nach einem Tier schon nicht mehr. Daher kommen die mit dem "Staubsauger" zur Schlachtmaschine.
Das Problem bei diesen Antibiotika ist eher, dass das mit dem Futter verabreichte Zeug von den Kläranlagen nicht herausgefiltert wird und die Anwohner unfreiwillig eine Antibiotikabehandlung mitmachen.

Aber hey, wir müssen ja auch die Welt ernähren, während dadurch die Unterdecks immer voller werden. (Wie bei den Tribbels.)

Und jetzt diese skurrile Idee mit den Viren?
Wo doch unser Covid-19 so prächtig mutiert, will man wirklich die Menschheit mit Viren vollpumpen?

Da erinnert mich an die ganzen Neobiotika, die oft ja auch aus gutem Glauben in die jeweilige Region geschleppt wurden, sich dann aber nicht wunschgemäß verhielten.

Beam me up, Scotty!

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