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70 Beiträge seit 18.07.2001

Fanatismus ohne Moral

Molodyez schrieb am 25. April 2002 10:39

(eine berechtigte Kritik an der inflationären Verwendung des Begriffs
Holocaust zu der ich etwas ergänzen möchte)

[...]
> Aber meinen Sie nicht auch, dass es in der moralischen
> Bewertung einen erheblichen Unterschied macht, ob
> man den Tod von Zivilisten billigend in Kauf nimmt,
> wie das im Krieg nun mal leider immer geschieht,
> und zwar nicht bloss im Nahen Osten,
> oder ob man vorsätzlich und gezielt Zivilisten
> angreift?
 
Eine interessante Frage, die für mich aber am Kern dieser Sache
vorbeigeht. Die Frage, welche Motive einen Mord rechtfertigen
könnten, ist zu abstrakt für den konkreten Konflikt, um den es hier
geht. Die Frage, warum seit Jahrzehnten Mord und Totschlag herrschen
(= Krieg), ist relevanter. 
Das hierher vermittelte Bild zeigt Konfliktparteien, die so
zerstritten sind, dass grosse Teile keinen Ausweg sehen (wollen) als
die völlige Niederlage des Gegners. Da es keine Kollektivschuld geben
kann, sind nicht z.B."die Israelis selbst schuld". Aber die Menschen,
die sich zu Galleonsfiguren der Kriegstreiberei gemacht haben, trifft
eine herausragende Schuld. Arafat wie Sharon kann man unterstellen,
dass sie vorsätzlich Menschen umbringen lassen, sie unterscheiden
sich nur in der Wahl ihrer Waffen. 

Die Frage nach der moralischen Autorität, über diese Verbrecher
Gericht zu halten, wäre angesichts der Wertelosigkeit unserer
Gesellschaft schon schwer genug, die Öl- Problematik lässt kein
großen Worte zu(abgesehen von üblichen international anerkannten
Floskeln).

Was bleibt ? (Mindestens) zwei Terroristen in Regierungsämtern, stets
passende Worte und massig Tote, weil auf beiden Seiten Fanatiker
agieren. 

Regards

P

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