Hallo zusammen,
der Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ) hat es in den letzten
50 Jahren gelernt, aus ihrer Opferrolle den größtmöglichen Nutzen zu
ziehen - da werden sie sich wegen ein paar lächerlicher
Kriegsverbrechen, die der israelische Prämierminister begeht, nicht
plötzlich umorientieren.
Zwar wird von Seiten des ZdJ immer wieder der Unterschied zwischen
"Juden" und "Israelis" betont (zu Recht, wie ich meine), aber bei der
ersten Gelegenheit stellt man sich trotzdem wieder solidarisch hinter
Israel, vertritt dessen Politik und vermag es nicht, das kleinste
Quäntchen Selbstkritik aufkommen zu lassen - ganz zu schweigen von
Kritik an Israel.
Das kann man sich leisten, lässt sich jede Kritik am eigenen Handeln
bequem und endgültig mit der Anklage des "Antisemitismus" totmachen.
Das man sich so auch keine Freunde schafft, ist erst mal egal.
Lieber Herr Spiegel, hätten Sie wirklich so einen heißen Draht nach
Israel, dann wüssten Sie auch, dass es dort auch viele kritische
Stimmen gibt. Auch die Juden in Israel stellen sich beileibe nicht so
unkritich hinter ihre Regierung, und nicht wenige halten Sharon für
einen Verbrecher, der vor ein Kriegsverbrechertribunal gestellt
werden sollte - wohl zusammen mit Arafat, vermute ich!
Vermutlich sind auch die kritischen Israelis "Antisemiten", genauso
wie die Palestinenser (die zwar, im eigentlichen Sinne, auch
"Semiten" sind, aber das ist egal, bei so einem Totschlagargument).
Ich nehme für mich das Recht in Anspruch, das Verhalten von Parteien,
Organisationen und Regierungen zu kritisieren, auch das
ausländischer. Ich würde es nicht wagen, Bevölkerungsgruppen oder
Religionen zu kritisieren (letztere vielleicht in einem theologischen
Kontext). Die Regierung Israels ist keine Bevölkerungsgruppe, daher
muss Kritik erlaubt sein. Der ZdJ ist eine Organisation, keine
Volksgruppe, daher muss er auch mit Kritik leben können.
Die in Deutschland lebenden Juden sind eine Bevölkerungsgruppe, und
kann als solche nicht kritisiert werden. Es ist jedoch bedauerlich,
dass ihre wichtigste Vertretung (übrigens nicht die einzige) eben
eine Organisation ist, an der es allerhand zu kritisieren gibt.
So. Das war mein Statement!
Sascha Leib
der Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ) hat es in den letzten
50 Jahren gelernt, aus ihrer Opferrolle den größtmöglichen Nutzen zu
ziehen - da werden sie sich wegen ein paar lächerlicher
Kriegsverbrechen, die der israelische Prämierminister begeht, nicht
plötzlich umorientieren.
Zwar wird von Seiten des ZdJ immer wieder der Unterschied zwischen
"Juden" und "Israelis" betont (zu Recht, wie ich meine), aber bei der
ersten Gelegenheit stellt man sich trotzdem wieder solidarisch hinter
Israel, vertritt dessen Politik und vermag es nicht, das kleinste
Quäntchen Selbstkritik aufkommen zu lassen - ganz zu schweigen von
Kritik an Israel.
Das kann man sich leisten, lässt sich jede Kritik am eigenen Handeln
bequem und endgültig mit der Anklage des "Antisemitismus" totmachen.
Das man sich so auch keine Freunde schafft, ist erst mal egal.
Lieber Herr Spiegel, hätten Sie wirklich so einen heißen Draht nach
Israel, dann wüssten Sie auch, dass es dort auch viele kritische
Stimmen gibt. Auch die Juden in Israel stellen sich beileibe nicht so
unkritich hinter ihre Regierung, und nicht wenige halten Sharon für
einen Verbrecher, der vor ein Kriegsverbrechertribunal gestellt
werden sollte - wohl zusammen mit Arafat, vermute ich!
Vermutlich sind auch die kritischen Israelis "Antisemiten", genauso
wie die Palestinenser (die zwar, im eigentlichen Sinne, auch
"Semiten" sind, aber das ist egal, bei so einem Totschlagargument).
Ich nehme für mich das Recht in Anspruch, das Verhalten von Parteien,
Organisationen und Regierungen zu kritisieren, auch das
ausländischer. Ich würde es nicht wagen, Bevölkerungsgruppen oder
Religionen zu kritisieren (letztere vielleicht in einem theologischen
Kontext). Die Regierung Israels ist keine Bevölkerungsgruppe, daher
muss Kritik erlaubt sein. Der ZdJ ist eine Organisation, keine
Volksgruppe, daher muss er auch mit Kritik leben können.
Die in Deutschland lebenden Juden sind eine Bevölkerungsgruppe, und
kann als solche nicht kritisiert werden. Es ist jedoch bedauerlich,
dass ihre wichtigste Vertretung (übrigens nicht die einzige) eben
eine Organisation ist, an der es allerhand zu kritisieren gibt.
So. Das war mein Statement!
Sascha Leib