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  • J.Creutzfeld

mehr als 1000 Beiträge seit 31.05.2001

Schlechte Journalisten

Man liest ständig, was die Parteien im Wahlkampf alles falsch gemacht haben, ein Lieblingsthema der Journalisten. Man hat den Eindruck, dass die Kommentatoren noch viel mehr als die Politiker selber davon überzeugt sind, dass das Wahlvolk dumm ist und zu allem zu bringen ist, wenn man es nur richtig anspricht.

Übertrieben an die Macht des Wortes zu glauben, ist wohl eine Berufsreformation. Deshalb glauben da auch so viele an Gendersprache, Shitstorms und Twitter.

Dazu kommt, dass es Mode geworden ist, dass sich Journalisten als Erzieher für die gute Sache verstehen und nicht als Berichterstatter. Zudem wird Politik zu oft als Duell zwischen Menschen dargestellt, nicht als Streit um die Inhalte.

Dazu kommt noch Machtgeilheit. Ihr werdet es mir nicht glauben, aber ich kenne persönlich einen Journalisten, der sich beim dritten Bier damit rühmt, einen Bundestrainer weg geschrieben zu haben. Glaubhaft, die Position hatte er.

Ich denke, die Leute sind viel schlauer, als es die Presse glaubt. Die Menschen hören schon recht gut heraus, was Politik in Begriffsblasen und Rhetorik unterjubeln will. Ich vermute auch, dass es ein relativ gutes Gespür für die Glaubwürdigkeit von Kandidaten gibt. Noch.

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