Dillmann trifft den Nagel auf dem Kopf. Hinzuzufügen bleibt, dass es auch bei diesem Thema kein Absolutum gibt. Auch wenn es genau so ist, wie Dillman beschreibt, ist es dennoch nicht verkehrt, im Rahmen der je eigenen, zeitlichen und ökonomischen Möglichkeiten, auf den Konsum besonders schädlicher Ware oder Dienstleistungen zu verzichten. Das hat zumindest eine psychohygienische Wirkung, die zwar nichts an der kapitalistischen Welt ändert, aber wenigstens den Einzelnen etwas mehr mit sich selbst im Reinen sein lässt. Das ist nicht nichts, man muss auch an sich selbst denken.
In ganz seltenen Fällen, wenn Konsens über die Schädlichkeit besteht und danach gehandelt wird, kann damit sogar eine besonders schädliche Praxis zurückgedrängt werden, was an der kapitalistischen Welt als solcher auch nichts ändert, aber doch einen winzigen positiven Einfluss aufs Ganze haben kann.
Mit anderen Worten - die Einsicht, dass das Individuum, jedenfalls, wenn es nicht an entscheidender Stelle grosse Macht ausüben kann, gegen die systemische Perversion nichts, aber auch gar nichts ausrichten kann, ist kein Grund, oder gar Freibrief, sich wie eine ökologische / soziale Wildsau zu verhalten. Wie wenn es kein Morgen gäbe, vielleicht gibts ja doch eins.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.12.2023 16:32).