etwasvernunft schrieb am 20.04.2021 11:40:
BWL entfernen aus den Lehrplänen der Hochschulen!
Man braucht BWLer durchaus, aber wie bei allem, was eine Wirkung hat, hat auch dies eine Nebenwirkung. Und das ist die, die Sie zu recht kritisieren.
Das Problem ist die Ideologie, die an den Hochschulen gelehrt wird. Als ich Anfang der achziger Jahre vor einem Vorstellungsgespräch im Zug ein Buch "Betriebswirtschaftslehre für Ingenieure" gelesen habe, stand dort in der Einleitung sinngemäß: Die Aufgabe eines Unternehmens sei die Herstellung gesellschaftlich nützlicher Dinge. Die Aufgabe der Betriebswirtschaftslehre sei deren Organisation, sodass sie konkurrenzfähig ist und einen Gewinn abwirft. Dreißig Jahre später lese ich im Script eines Ingenieurstudenten, dass die Aufgabe der Betriebswirtschaft sei, einen möglichst hohen Gewinn zu erwirtschaften. Nichts mehr von "irgendwie nützlich".
Mit dem Eindringen der angelsächsischen Sklavenhaltermentalität ins Management hat man sich in den letzten 30 Jahren all die beklagten Nebenwirkungen eingehandelt.
Geliefert wie bestellt.
Man muß den Amis "zugestehen", daß sie durch ihr straffes Management im Allgemeinen höhere Erträge erzielen als andere Volkswirtschaften. In Europa wurde der Neo-Liberalismus mit Aszendent Raubtierkapitalismus im Jahr 1947 aus der Wiege gehoben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mont_P%C3%A8lerin_Society
Seit der Zeit gilt auch in DE das Gebot der Gewinnmaximierung - koste es, was es wolle!
Nun, der Ing,-Student (m/w/d/i/x) von heute nimmt sich dessen an, was ihm geboten wird. Bis zum Abi hat er sich schließlich im "https://de.wikipedia.org/wiki/Bulimie"-Lernen perfektioniert, um dann in das Bachelor-Hamsterrad einzusteigen!
--> wo findet man da noch Zeit und Muße, die Regeln der BWL kritisch zu hinterfragen?
Merke: Das einzige Ziel im Leben eines Amis - und somit auch sein Lebensinhalt - lautet "make money"O:-)