s.reihle schrieb am 28.05.2023 09:44:
Das ist Quatsch.
Einem "Gammler", sollte er denn mein Auge beleidigen, kann ich ausweichen und ihn ignorieren, bei den Klimaklebern gelingt das so einfach nicht. Der "Gammler" versucht auch nicht, mir seinen Lebensstil aufzuzwingen. Und als "zivilen Ungehorsam" verbrämte Straftaten begeht er auch nicht.
Und trotzdem hat der brave Bürger Anstoß daran genommen, weil er sich betroffen gesehen hatte.
Was stört dich ein Klimakleber, der eine Straße blockiert, die du nicht benutzt? Die Leute stehen jeden Tag im Stau, aber wenn weit entfernt in einer anderen Stadt Aktivisten für ein paar Stunden blockieren, laufen sie Amok.
Der von Ihnen angesprochene Rachegedanke dürfte sich bei den meisten Mitbürgern daraus speißen, dass Blockaden völlig unspezifiziert jeden treffen, der zur falschen Zeit am falschen Ort ist, in diesem Punkt unterscheiden sie sich nicht von anderen Terrorakten.
Jeder Unfall, jede Baustelle führt dazu, dass man blockiert wird. Es ist völlig unverhältnismäßig, was da an Empörung aufgefahren wird.
Darüber hinaus tragen die Klimakleber - bisher - trotz immer wieder lauthals verkündetem Vorsatz kaum persönliche Konsequenzen, wohingegen die Obrigkeit jeden Strafzettel wegen Falschparkens vollstrecken lässt.
Was ist denn das für ein schräger Gedanke? Jede Demonstration nötigt diejenigen, die sie umfahren müssen. Das ist nicht der Gesichtspunkt, den der Staat anlegt. Was den Staat stört, ist der Ungehorsam. Der lässt sich Widerstand nicht bieten. Das du im Stau stehst, interessiert den herzlich wenig. Der Staat möchte brave Bürger, die wählen gehen und dann die Politik "den Profis überlassen". Und weil die Aktivisten diesen vorgesehenen Weg verlassen, und meinen, ihre Ansichten durchsetzen zu müssen, trifft sie die volle Härte des Rechtsstaates.
Protest hat sich in der Demokratie an die Politik zu richten, und sich folgenlos zu fügen, wenn die Politik der Ansicht ist, dass der Protest nicht zu berücksichtigen ist. Daran vergehen sich die Aktivisten. Das trägt ihnen die Feindschaft des Staates ein. Deswegen werden sie mit Terroristen verglichen und nicht wegen der Folgen ihrer Aktionen für den Bürger.
Ich finde es durchaus verständlich, wenn dem Einen oder anderen da im Stau die Sicherung durchbrennt, auch wenn ich es persönlich nicht gut heiße.
Und wie würde der Staat wohl reagieren, wenn einem Bürger "die Sicherung durchbrennt", weil er im Stau steht, weil z.B. Prinz/König Charles durch Hamburg fährt, oder die G7 dort tagen? Oder ein Rettungseinsatz läuft, ein Brand gelöscht werden muss, ...
Wie gesagt, der Schaden, den die Aktivisten verursachen ist marginal und kommt jeden Tag in Deutschland tausendfach vor. Die Bürger stehen dauernd im Stau.
Besonders übel finde ich ihre Arroganz, mit der Sie "Bildzeitungslesern, die nie ins Museum gehen", das Recht absprechen, sich über Straftaten aufzuregen.
Gehts eigentlich noch?
Dann beantworte doch bitte die Frage. Was stört den Bildzeitungsleser eigentlich? Das ein Kunstwerk, bzw. dessen Rahmen beschmutzt wird? Welchen Schaden hat denn der Bildzeitungsleser zu beklagen? Oder der Bürger allgemein?
Was regt den so auf?