s.reihle schrieb am 28.05.2023 19:08:
Sie fragen mehrmals, warum die Aktionen der Klimakleber jemanden stören sollten, wenn er nicht direkt betroffen ist. Im Umkehr schluss sollte es mich dann auch nicht jucken, wenn einer der Straftäter von der Straße gerissen würde, mir täte da ja nichts weh.
Meine Einstellung zu einem Rechtsstaat ist offensichtlich nicht die Ihre. Sie werden es kaum glauben, es stört mich auch, wenn ein Nachbar seine Frau verprügelt oder in Ihre Wohnung eingebrochen wird.
Meine Kritik galt dem krassen Missverhältnis. Der Schaden einem Bilderrahmen ist recht begrenzt. Und der ist auch nicht der Grund für die Aufregung. der normale Bildzeitungsleser interessiert sich nicht für Kunst, oder verschmutze Bilderrahmen. Zum Thema wird das, weil sich hier junge(!) Leute etwas herausnehmen, was sie nicht dürfen. Und da ist der brave Staatsbürger offensichtlich sehr empfindlich und lässt sich von der Springerpresse aufhetzen.
Einen Menschen zu verletzen ist nochmal eine ganz andere Größenordnung als Sachbeschädigung oder Nötigung. Dir gehen offenbar genauso die Maßstäbe verloren, wie dem Bildzeitungsleser.
Der Vergleich mit einem Stau wegen einer Demonstration oder einem Unfall ist völlig daneben. Beim Unfall fehlt der Vorsatz zur Störung, eine Demonstration, das mag Ihnen inzwischen nicht mehr geläufig sein, muss eigentlich angekündigt werden, dann kann ich eine Ausweichstrecke nehmen. Ich habe früher in Stuttgart gelebt, ich weiß, wovon ich rede.
Jetzt kommen wir zum Kern der Sache. Es geht um den Vorsatz, nicht um den vermeintlichen Schaden. Der Aktivist verweigert den Gehorsam. Und das kann der Bürger nicht leiden. Da macht er auch Übergänge zur Gewalt, und freut sich, wenn man den Aktivisten mal so richtig eins reinwürgt.
Das sind die Leute, die auch Beifall klatschen, wenn Asylantenheime angezündet werden.
Woher Sie die Überzeugung nehmen, es herrsche "Hass auf die Klimakleber", ist mir schleierhaft. Wut über die vorsätzlich begangenen Straftaten kann ich nachvollziehen, von Hass auf die Klimakleber spüre ich wenig. Aber möglicherweise brauchen Sie die Aktivisten ja als Märtyrer, um Ihrer offensichtliche Missachtung von Rechtsstaat und repräsentativer Demokratie eine Rechtfertigung zu verschaffen.
Ich halte nicht viel von den Aktivisten. Allerdings halte ich auch nicht viel von diesem Rechtsstaat und schon gleich nichts von der Politik, die den jungen Leuten ihre Zukunft ruiniert.