da wird offenbar so mancher zum Wutbürger. Die Decke der Zivilisation ist offenbar sehr dünn.
Ich halte nicht viel von den Aktionen. Aber noch viel weniger halte ich von der Kritik an ihnen, sofern man das überhaupt so nennen möchte. Denn mehr als das wutentbrannte Aufheulen des braven Bürgers ist es in der Regel nicht.
Man kennt das. "Gammler" mit langen Haaren hatten in den 60er den braven Bürger verschreckt, die diese am liebsten ins Arbeitslager gesteckt hätte, um ihnen Anstand und Sitte beizubiegen.
An faschistischen Übergängen hatte es auch seinerzeit nicht gemangelt.
Woher kommt eigentlich diese Wut? Woher kommt dieses Rachebedürfnis?
Vielleicht aus dem Umstand, dass man als braver Bürger dauernd gedeckelt wird, und ewig buckeln muss, und sich die Aktivisten einfach über Regeln hinwegsetzen?
Was interessiert es einen Bildzeitungsleser, der nie ins Museum geht, wenn ein Kunstwerk - genauer gesagt der Rahmen - beschmutzt wird? Wo ist da für den der Schaden?
Die NS1/NS2 Pipelines werden gesprengt. Naja, ist schon irgendwie ok. Die Bundesregierung macht jedenfalls kein großes Aufhebens davon.
Aktivisten drehen ein Ventil zu? Terrorismus, der möglichst hart bestraft werden muss! Die Presse läuft Sturm!
Verrückte Zeiten.