Mit Franz Alt, der ja mal ein veritabler Journalist war, gehen hier wieder die Pferde durch.
Wie im Mittelalter, wird die - im Sinne Alts offenbar alleinige - Ursache für den Klimawandel, die Kohleindustrie, unbarmherzig mit dem Bannstrahl des Eiferers belegt.
Und auch Kinder werden ins Feld geführt, um die „Vertreibung“ der Bewohner aus Ihren zur Abbaggerung vorgesehenen Dörfern, geb‘s Gott, noch zu verhindern.
Da kann einem unvorbereiteten Leser schon schwindlig werden...!
Komplexe Zusammenhänge sind schwierig zu bewerten und Franz Alts Spezialität sind sie schon gar nicht. Das sollte man den Schülern, die sich am vorvergangenen Freitag einen schulfreien Tag zur Demonstration leisteten, und ihren verkopften Lehrern vielleicht auch mal nahebringen.
Der Vorschlag der Kohlekommission birgt einige schwerwiegende und in ihrer Gewichtung, heute noch kaum absehbare Konsequenzen. Der nationale Vorstoß Deutschlands zum Kohleausstieg ist politisch erzwungen und soll - das ist Konsens unter den Protagonisten - hauptsächlich ein Zeichen setzen, dem andere Länder folgen mögen. Am Klimawandel und seinen möglichen Folgen nämlich, wird der übers Knie gebrochene Kompromiss nichts ändern. Der deutsche Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß beträgt ca. 2%, und da zählen Verkehr und Gebäudeheizungen schon mit. Zudem gibt es noch andere schwerwiegende, v.a. aber natürliche Gründe für die zu beobachtende Dynamik im Klimasystem.
NEIN: Ich leugne gar nichts und Erneuerbaren Energien gehört irgendwann die Zukunft. Allerdings Bin ich Techniker und es gewohnt, alle bekannten Faktoren und Umstände ins Kalkül zu ziehen, bevor ich mich für eine rationale(d.h. maximal nutzbringende) Variante entscheide. Eine Vefahrensweise, die im öffentlichen Diskurs seit längerem verloren gegangen ist, wofür Franz Alt‘s Beitrag steht und was dessen eigentlichen - exemplarischen - Wert ausmacht.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (03.02.2019 07:54).