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  • bismi

mehr als 1000 Beiträge seit 02.01.2010

Der Sozialismus ist nicht totzukriegen.

Auch Gesundheitsdienstleistungen sind eine Ware. Dies ist eine unumstößliche Wahrheit wie der Satz von Pythagoras.

Nur kostenlose Güter, die alle nach ihnen vorhandenen Bedürfnisse befriedigen können, sind keine Ware. Da fällt mir momentan nur die Luft ein, die wir zum Atmen (und zum Verbrennen) brauchen. So ziemlich alle anderen Güter sind knappe Güter. Man muss mit ihnen sparsam, sprich ökonomisch umgehen. Man muss mit ihnen – möglichst klug – wirtschaften und bei ihrer Verwendung Prioritäten setzen. Sie werden zur Ware. Das Setzen von Prioritäten gelingt übrigens am besten mit dem Tauschmittel stabiles Geld.

Und daran ändern auch Sozialstaat und Sozialismus nichts. Die schaffen die Knappheit der Güter nicht ab. Bei denen handelt es sich lediglich um eine Kommandowirtschaft mit zentraler Führung. Produktion als auch Verteilung geschehen nach den Vorstellungen der Zentrale und diese Vorstellungen müssen nicht mit den tatsächlichen Bedürfnissen der Verbraucher übereinstimmen, ja können es nicht. Leute mit DDR-Erfahrung kennen das nur allzu gut.

Und das ist die Wurzel allen Übels. Die Bedürfnisse werden immer weniger befriedigt. Jeder versucht auf Kosten anderer zu leben, denn nur so wird der Sozialstaat/Sozialismus für das ausnutzende Individuum rentabel. Zum Erhalten und Vergrößern des Kuchens beizutragen lohnt immer weniger.

Dagegenhalten kann man nur mit mehr Markt und nicht mit mehr Sozialstaat/Sozialismus, aber richtiger Markt und keine Vetternwirtschaft. Patienten und Kunden müssen identisch sein. Wenn der Kunde der privaten Gesundheitsdienstleistungen eine Kasse ist, die beim Sozialstaat nach immer mehr Beitragserhöhungen rufen kann, dann ist das eben keine Marktwirtschaft, abgesehen von noch anderen Verwerfungen.

Der Solidargedanke muss deshalb nicht verlorengehen. Versicherungen gibt es auch auf dem Markt. Bei Haftpflicht und Reisekrankheit z.B. funktioniert das ja auch. Und ohne Enteignung durch die Gelddruckerpresse und orchestrierter Massenmigration gibt es sicher auch weniger Ungleichheit. Verbleibende soziale Unterschiede kann man dann immer noch karitativ und staatlich lindern.

Doch in einem Herrschaftssystem, erst recht in einer Demokratie, dient das Winken mit Sozialmaßnahmen immer der Popularität des Herrschers bzw. bringt Wählerstimmen.

Da Menschen intuitiv denken und nicht die Logik dahinter durchschauen wollen [1] oder können wird das auch immer so (zyklisch) bleiben.

Der Sozialismus ist wahrscheinlich eine anthropologische Konstante des Homo Sapiens [2].

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[1]
Buchtipps !!
Jonathan Haidt: The righteous mind
Daniel Kahneman: Schnelles Denken, langsamen Denken

[2]
Buchtipps
Kristian Niemietz: Sozialismus: die gescheiterte Idee, die niemals stirbt
Igor Schafarewitsch: Der Todestrieb in der Geschichte, Erscheinungsformen des Sozialismus

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