Thommei schrieb am 08.04.2021 17:45:
jsjs schrieb am 08.04.2021 13:06:
Thommei schrieb am 08.04.2021 10:19:
ein Teil der Lösung sein und gewisse Arbeiten übernehmen, die aktuell von Pflegehelfern übernommen werden.
Das "Problem" ist die immer älter werdende Gesellschaft, nur gesünder sind die Menschen nicht, da die verlängerte Lebenserwartung vor allem durch den medizinischen Fortschritt begründet ist. Das erhöht den Pflegebedarf.Wieso sollte das ein Problem sein? Oder anders gefragt, welche sachlich bedingte Schranke gibt es? Oder nochmal anders ausgedrückt: wäre Geld vorhanden, würde die Pflege stattfinden.
Es fehlt auch nicht an Pflegekräften. Wenn der Job besser bezahlt wäre und die Arbeitsbedingungen besser wären, würde es reichlich Personal geben.
Ich glaube, dass ist ein Irrtum. Es gibt auch andere Jobs in anderen Branchen, die richtig gut bezahlt werden und trotzdem mit Personalmangel zu kämpfen haben.
Zum einen hören zahlreiche Fachkräfte auf, weil Bezahlung und Bedingungen nicht stimmen. "mit den Füßen abstimmen". Es ist seit Jahren bekannt, dass die Jobs in der Pflege schlecht bezahlt sind, und harte Arbeitsbedingungen haben.
"Fachkräftemangel" ist ein falscher Begriff. Von Fachkräftemangel wird gesprochen, wenn die Fachkräfte zu teuer sind.
Und Pflege ist halt so ein Ding, das kann nicht jeder.
Dachdecken auch nicht. Der Bedarf an Pflegekräften könnte durchaus gedeckt werden, wenn der Job attraktiver wäre.
Und die Situation hat sich ja erst dadurch verschärft, weil immer mehr Menschen pflegebedürftig werden, aber gleichzeitig weniger Personal vorhanden ist, was allein durch Geld nicht zu beheben ist.
Das sehe ich anders. Ich habe Bekannte, die aufgehört haben, weil sich die Bedingungen von Jahr zu Jahr verschlechtert haben und Personal abgebaut wurde. Die Arbeit wurde dadurch nicht weniger.
Aktuell (Corona-Zeit ausgenommen) gibt der Markt halt viele Jobs her, die angenehmer sind, unabhängig von der Bezahlung.
Und selbst wen es so wäre, wo soll dieses Geld herkommen? Vielleicht sollte man hier in Zukunft auch noch mehr auf private Vorsorge setzen. Wer ne gute Pflege will, soll halt eine private Versicherung dafür abschließen.
Wenn das Brutto nicht reicht, muss halt das Netto ran? Angesichts des Umstandes, dass der Lohn offenbar nicht dafür ausreicht, davon eine Pflegeversicherung abzuzweigen, die auch hinreicht, soll man die Versicherung privat abschließen?
Ist ja klar, was dabei rauskommt: verrottende Alte. Und Einrichtungen, die mit wenig Geld "Pflege" leisten - und dabei noch auf ihren Schnitt kommen wollen. Wie da dann wohl die Arbeitsbedingungen aussehen werden.
In der sozialen Marktwirtschaft wird halt die Armut organisiert. Und so sieht dann die Verlaufsform aus. Lohnarbeiter, die nicht genug Geld fürs Alter haben. Löhne, die nicht hinreichen, die Notwendigkeiten davon zu bestreiten. Da wird dann vieles der privaten Initiative überantwortet.