Wer sich mit seinen Forderungen wirkungsvoll positionieren möchte, sollte es tunlichst vermeiden, dass auf seinen Zug diverse Trittbrettfahrer aufspringen. Derzeit bekommen Pflegekräfte viel Aufmerksamkeit, für Leute wie Frau Winkler natürlich Grund genug, da aufzuspringen und ihre Kapitalismuskritik da wie ein Kuckucksei hineinzuschmuggeln, weil sich für ihr sozialwissenschaftlichen Einerlei ansonsten keiner interessiert.
Wenn ich schon lese "Winker beschäftigt sich seit Jahren mit der Frage, warum die Sorgearbeit im Kapitalismus zunehmend zum Problem wird", dann staune ich darüber, wie viele Jahre man mit seiner vorgefassten Meinung auf Kosten der Allgemeinheit im eigenen Saft faulen kann. Zusammengemanscht und verrührt mit Forderungen irgendwelcher Friday-für-irgendwas-Berufsprotestler und irgendwelchen Sozialwissenschaftler-Antikapitalismus-Gender-Professoren führt das nur zum Verwaschen der klaren und konkreten eigenen Ziele und Forderungen zu einem Brei aus Gemeinschaftsforderungen nach einer schöneren, netten Welt, mit dem weder den Pflegekräften noch den Gepflegten geholfen ist.