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Avatar von Axel Farr
  • Axel Farr

mehr als 1000 Beiträge seit 06.05.2002

Viel Nonsense im Artikel

Es wird im Artikel viel von maximaler Reichweite der verschiedenen Artilleriesysteme fabuliert - aber nicht darauf eingegangen, dass all die genannten Werte nur mit Spezialmunition erreicht werden, die dann im Geschoss noch mindestens einen sogenannten "Base Bleed"-Satz hat oder gar ein eigenes Raketentriebwerk. Beides reduziert natürlich die für den eigentlichen Gefechtskopf zur Verfügung stehende Masse.

Das Kaliber von 170mm ist zwar größer als die 152 mm der russischen schweren Artillerie und des NATO-Kalibers von 155 mm - aber im Verhältnis sind es nicht einmal 10%.

Die Angabe, die Koksan würde andersartig feuern als z.B. Panzerhaubitze 2000 ist Blödsin, militärisch ist "Kanone" auch nur der große Bruder von "Gewehr".

Die Koksan wie die Panzerhaubitze 2000 sind Haubitzen, das heißt, sie können sowohl Steilfeuer (für größere Reichweite jenseits weniger km) und Flachfeuer schießen. Die Koksan ist für Flachfeuer sogar wesentlich weniger geeignet als die Panzerhaubitze 2000, da ihr jeglicher Panzerschutz fehlt: Ein Schuss vom Gegner selbst mit einem Maschinengewehr macht die Besatzung kampfunfähig, denn Flachfeuer bedeutet ja man kann das Ziel sehen - das Ziel kann einen dann aber auch sehen...

Vor allem die schwerfällige Munition und die niedrige Schussfolge machen die Koksan im Ukraine-Krieg nicht unbedingt zum Gamechanger. Wenn man denn von Russland aus unbedingt Häuser in Charkiw einäschern will, dann können solche Waffen Sinn machen. Das war nämlich für Nordkorea der Grund eine solche Waffe zu entwickeln: Man kann mit 60km Reichweite von der Demarkationslinie am 38. Breitengrad auch gerade so ins Zentrum von Seoul, der Südkoreanischen Hauptstadt schießen.

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