Hört sich nett an, ist aber ein reines Hirngespinst. Kollektive Aufmerksamkeit gibt es genauso wenig wie kollektive Freundschaft oder kollektiven Hass. Zu diesen Dingen sind nur Individuen fähig. Natürlich kann man sich hinstellen und jedwede Eigenart eines Individuums solange extrapolieren, bis es auch auf gesellschaftliche Gruppen passt. Das heißt aber nicht, dass es das wirklich gibt. Der offizielle Takt der Geschwindigkeit die Themen, Moden oder Trends aufgreift, verstärkt und wieder fallenlässt wird maßgeblich von den Medien bestimmt. Was hier tatsächlich untersucht wurde waren aber nicht die Gruppen, sondern ihr Verhalten gegenüber Medien. Da mag es Rückkopplungseffekte geben aber die sind weit von Signifikans entfernt.
Ja es gibt Individuen die wirklich jeden Blödsinn mitreiten, aber wir sprechen hier nur von Anteilen im kleinsten Promillebereich, denn das muss man sich finanziell, geistig und zeitlich leisten können und die meisten Menschen müssen ihre gesamte Aufmerksamkeit bereits auf ihr tägliches Leben lenken, weil sie eben nicht in den Filterblasen der Medien leben. Nur mal einzwei Beispiele: Imo ist dieses Verhalten der Hauptgrund, warum das nun schon Jahre währende Russlandbashing unserer Medien nicht verfängt und man die ganzen Russlandhasser primär in Kreisen findet, die sich um ihr Morgen und Übermorgen keine Platte machen müssen. Auf der anderen Seite interesssieren sich aus dem selben Grund die Menschen auch nicht für den Jemen oder Assange.