Steile These

"Start ins Jahrhundert der Völkermorde: Vor 120 Jahren wurde der erste Genozid begangen – von Deutschlands "Schutztruppe"....."
Halte ich persönlich für eine steile These und Effekthascherei und Geschichtskittung.
Da waren die Briten schneller, der mir erste bekannte Genozid eines europäischen Staates könnte man mit der Entdeckung Amerikas durch die Spanier definieren. Religiös - die Kreuzzüge und für 1900+ der zweite Burenkrieg (1899-1902), Auswahl über Auswahl, aber da sind die Deutschen nicht primär die schuldigen.
Richtig wäre: "vor 120 Jahren fand der erste deutsche Genozid des 20. Jahrhunderts statt" wäre aber nicht so reiserrisch und schuldaufgeladen, ala wer hat den ersten Genozid begangen? Natürlich die Deutschen,
denn die Deutschen sind an allen Schuld! Historisch gesehen stimmt das so nicht, wir machen es leider nur gründlicher als die anderen. Von den kolonialreichen her die Holländer, Belgier, USA, Briten Franzosen (um im westlichen Kontext zu bleiben) reden wir lieber nicht, dagegen waren die deutschen Waisenknaben. Entweder man versucht neutral darüber zu berichten, oder nur die Deutsche Geschichte zu betrachten oder man endet halt so reiserisch wie dieser Artikel. Der inhaltlich vieles zurecht erwähnt aber den Kontext so gestaltet dass der Leser zu der Meinung kommen könnte das übel von allen sei immer die Deutschen.