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52 Beiträge seit 11.06.2001

Collien Fernandez und die Relevanz von Wikipedia

Die Aufgabe einer Enzyklopädie ist sicherlich nicht nur, das
gesammelte Wissen des Homo Sapiens zusammenzufassen, sondern auch der
Frage Rechnung zu tragen, welcher Teil des Wissens bedeutsam ist. Der
Mensch tut das jeden Tag: er filtert überflüssige Eindrücke heraus.

Und hier liegt das Problem von Wikipedia. Zu viele Autoren suchen
nach Nischen, um sich einzubringen. Wenn das relevante Wissen
abgedeckt ist, weicht man auf irrelevantes aus, nicht weil man doch
Relevantes darin entdeckt, sondern um dem Schreibdrang nachzugeben.

Beispiele für die Verschmutzung von Wikipedia mit Irrelevanz findet
man auf den "Historische Daten"-Seiten, z.B. folgender:

http://de.wikipedia.org/wiki/26._September

Unter "Geboren" werden historische Persönlichkeiten aufgelistet, wie
z.B. T.S. Eliot, Heidegger, George Gershwin, ua., deren Bedeutung für
die Kultur sich über die Jahrzehnte (Jahrhunderte) erwiesen hat, und
weiter unten findet man eben auch Leute wie Brian Ferry und die
schnucklige Viva-Moderatorin aus dem Titel.

Diese Albernheit fällt mE nicht unter "Aktualität", sondern unter
mangelnder Objektivität und Distanz zum Wesentlichen. Eine
Enzyklopädie sollte schließlich nicht Modeerscheinungen folgen, es
sei denn, Jahrzehnte später stellen sich diese Modeerscheinungen als
richtungsweisend heraus.
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