blu_frisbee schrieb am 23.01.2019 11:18:
grey21 schrieb am 23.01.2019 07:38:
Fixation auf Einkommenssteuer aufgeben!
Was nin (sic!) Davos nicht gefällt, ist der Vorschlag des Shootingstars der Demokraten, der frisch gewählten Abgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez, dass Reiche mit einem Vermögen von über 10 Millionen US-Dollar 70 Prozent Einkommenssteuern zahlen sollen.
Einkommenssteuern beheben das Problem der auseinanderklaffenden Wohlsstandsschere nicht. Superreiche können sich häufig nach Strich und Faden einkommensarm rechnen.
Die Fixation auf persönlich Reiche ist die Kapitalismuskritik der dummen Kerls.
Die alltäglichen Beschädigungen im Kapitalismus, geringe Löhne, Arbeitshetze, teure Preise für Lebensmittel, Mieten etc sind nicht das Resultat eines moralischen Mangels von Einzelpersonen sondern notwendige Folgen des Privateigentums an Produktionsmitteln.
Mal ab davon daß die wirtschaftlichen Einheiten nicht Personenunternehmungen sondern juristische Personen sind.Ocasio-Cortez ist alles andere als kritisch, sie ist allerhöchstens sozialdemokratisch (was in den USA sozialistisch geschimpft wird), sie will das System nicht abschaffen sondern das (systemnotwendige¹) Elend staatlich betreuen und dadurch verewigen.
https://kritischeperspektive.com/kp/2018-21-alexandria-ocasio-cortez-buhne-frei-fur-die-nachste-sozialistische-stimmenfangerin/¹ Das Elend ist kein individuelles Unglück. Wenn die Obdachlosenzahlen steigen liegts nicht daran daß Mieter aus moralischer Bosheit nicht mehr zahlen wollen.
Hallo blu_frisbee.
Wenn man sich die Kompa-Artikel zu Gemüte führt, versteht man Verhaltensweisen, die der Mitforent Irwisch in seinem Post treffend beschreibt.
https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Ich-sehe-was-was-Du-nicht-siehst-und-das-ist-unsichtbar/Weit-naeher-liegt-die-folgende-Interpretation/posting-33789323/show/
Die denken sogar, dass Gewalt NICHT mit Gewalt beantwortet werden sollte.#1
Wiederum andere schließen daraus, dass sie doof oder feige seien. Das muss aber zwangsläufig nicht stimmen.
Die von Dir beklagte Fixation auf Reiche erklärt sich nach den Berichten von Kompa vielleicht schon aus der Position des Beobachters zweiter Ordnung.
Denn tiefe Staat besteht ganz klar nicht aus Hungerleidern, sondern aus solchen, die Zeit für kreativen Müßiggang haben. Und "normalerweise" hört man ja irgendwann auf zu arbeiten, wenn man genügend Geld hat, und widmet sich den Hobbys (wenn die nicht zu teuer sind wie eben Forschung und Entwicklung).
Wenn aber das Konstruieren und Betreiben von Geldmaschinen und dem indirekten Steuern des Status Quo über die staatliche Administration aber zur Passion wird, das hat nicht mehr viel mit der spirituellen Erfahrung an sich zu tun, dass man überhaupt lebt.
Ich denke, dass zuerst andere Fragen gelöst werden müssen bevor man sich an diesen Komplex herantraut. Und zwar diese Fragen, wie zum Beispiel die für die Gesellschaft wichtigen Arbeiten in der Versorgung zuverlässig fortgeführt werden ohne dass es bei fehlender Belohung über den sozialen Status und Einflussmöglichkeiten zu Unlust und Depression kommt. Solange das nicht geklärt ist, bleibt es beim Geldsystem.
PS: Also dass Hitler Geld aus den USA - genauer aus der Ecke Bush bekam und dann übner diese Ecke herum dann Organisation Gehlen mit rekutierten Nazis aufgebaut wurde -, das wurde gesellschaftlich noch gar nicht richtig aufgearbeitet. Oder soll das in die Fake News Ecke?
#1 Sehe am Beispiel "Hambach Forest", wo dann natürlich auch Militante aufsprangen und man nicht weiss, ob die in Wirklichkeit Agent Provs sind.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (23.01.2019 12:39).