»Für Sie ist Afghanistan Kameradschaft, Feldpostadresse und Heimweh, für Sie ist Afghanistan der endlose Tag im Feldlager und die endlos erscheinende Sekunde im Gefecht, für Sie ist Afghanistan Hoffnung und Ernüchterung, Hitze und Staub, Entbehrung und Angst.« heuchelte Bundespräsident Steinmeier anlässlich des Großen Zapfenstreiches für die im Afghanistan-Raubzug Gefallenen am 13.Oktober.
Professor Hirsch von der BW-Universität ist da anderer Meinung, und er hat recht: „Die Berufswahl von Soldaten ist zentral von finanziellen Aspekten, …. bestimmt.“ Auch der Afghanistan-Einsatz. Eine fette Besoldung und eine ziemlich gefahrlose Lagerzeit am Hindukusch waren die Hauptmotive für den Einsatz dort. Wenn man den Gesprächen glauben darf, die Afghanistanveteranen unter vier Augen unter sich führen, sah die Lage dort an den meisten Tagen ganz anders aus als von Steinmeier so emotional geschildert. Denn wenn die Bundeswehr auf Kontrollstreife ging, wurde vorher mit einer entsprechenden Bezahlung an den Dorfältesten abgesichert, dass es zu keinem Angriff der Taliban auf die Truppe kam. Von oben wurde die Streife von den Amis geschützt. Sollte es doch einmal zu einem Schusswechsel kommen, war das ein deutliches Zeichen, dass die Höhe des Bakschischs unzureichend gewesen war.
Übrigens sind nicht 59, wie Steinmeier behauptet, sondern nur 35 „gefallen“, die übrigen ließen durch friedliche Ursachen ihr Leben.
59 Soldaten von 93.000 starben während der 20 Jahre in Afghanistan. In Deutschland starben im gleichen Zeitraum ca. 25.000 normale Bundesbürger! So unsicher war das Leben am Hindukusch!