Artur_B schrieb am 29.08.2018 17:16:
schläft der Mensch nicht symmetrisch zur Mitternacht, das wäre doch vom Licht her das Optimale? Der Witz ist eben: er schläft nicht, wenn es dunkel ist, sondern wenn es kalt ist und die Temperatur hinkt dem Licht um etwa zwei Stunden nach.
Weil er längst nicht mehr im Einklang mit der Natur lebt, weil er Natur durch Kultur ersetzt hat. Den Tagesrhythmus bestimmen längst nicht mehr Ackerbau und Viehzucht, sondern Industrie und Lohnarbeit. Oder anders gesagt: die Uhr. Zwischen Görlitz und Aachen liegt mehr als eine halbe Stunde Unterschied, was die Auf- und Untergangszeiten der Sonne betrifft. Um 20 Uhr war heute die Sonne in Görlitz schon 8 Minuten unterm Horizont verschwunden, in Aachen dauerte es bis zum Sonnenuntergang noch 27 Minuten.
Jetzt ist die Sommerzeit eine Verschiebung hin zum mitternachts-symmetrischen Schlafen. Zu Helmut Schmidts Zeiten konnte man da tatsächlich etwas Strom über weniger Lichtbedarf einsparen. Aber das schmilzt derzeit auch zusammen, weil das Licht zunehmend über sehr sparsame LEDs erzeugt wird, mit einem Bruchteil des Verbrauchs der alten Glühbirne.
Auf der Gegenseite aber zwingt man die Leute früher ins Bett, wenn es in diesen heißen Sommern noch sehr warm ist. Da fällt dann oft die Entscheidung, eine Klimaanlage anzuschaffen. Und die zieht dann richtig Strom, dagegen ist die Beleuchtung ein Spautz.
Das sind aber nur Gedankenspiele, nicht? Oder hast Du dazu konkrete Zahlen?