Es ist positiv, wenn die Versuche, die Geburtenraten zu steigern, als das beschrieben werden, was sie sind - reaktionär. Die im Lead aufgeworfene Frage...
Doch kann das wirtschaftliche und ökologische Probleme lösen?
...ist aber nicht beantwortet, obwohl man das durchaus in kurzer Form tun kann.
Was die Ökonomie anlangt, ist es klar, dass eine Reduktion des Arbeitskräfte-Nachschubs im gegebenen, kontraphysikalischen, weil auf ewigem Wachstum angewiesenen Wirtschaftssystem zu negativen Erscheinungen führt. Das reicht von weniger Nachfrage zu einem niedrigeren Steueraufkommen und niedrigeren Einzahlungen in soziale Alterssicherungssysteme und darüber hinaus, ist aber vorübergehend, vorausgesetzt der Rückgang der Geburtenquote geht nicht ewig weiter, was eigentlich ausgeschlossen ist. Für viele Elemente des kapitalistischen Systems kann eine Stabilisierung allerdings zu spät kommen.
Ökologisch ist ein Stopp des Bevölkerungswachstums oder gar eine Abnahme dagegen, gerade in der heutigen Lage, uneingeschränkt positiv. Wir sind global gesehen bereits viel zu viele und belasten die Ressourcen weit über ihre natürlichen Grenzen hinaus. Und da naturgemäss alle Ärmeren nach einem materiell besseren Leben streben, wird das Problem, zumindest bei steigender Kaufkraft, noch wachsen. Abnehmende Geburtenquoten sind daher gerade in reichen Staaten ökologisch uneingeschränkt positiv. Die damit verbundenen ökonomischen Belastungen sind gerade von diesen Staaten noch am ehesten zu tragen.