Wir wollen nicht hinnehmen, dass durch weitere Produktion von Autos, egal ob mit konventionellem oder Elektro-Antrieb, weiter das Klima geschädigt wird. Straßenbahnen sind viel umweltfreundlicher und zudem noch sozial gerechter
1. Große ÖPNV-Fahrzeuge wie Trams oder Busse sind immer lauter als PKW, sind also schlechter für die Umwelt (Lärm gehört dazu). E-Busse sind vom Antriebslärm her vergleichbar mit Trams.
Hab hier die Hauptstr. vor dem Schlafzimmer-Fenster. Die Diesel-Busse sind mit die lautesten Fahrzeuge dort. Selbst von normalen Verbrenner-Autos hört man kaum was, wenn sie in einem vernünftigen Gang fahren.
Trams gibt's da zwar nicht, hatte das aber schon mehrfach auf Dienstreisen vor meinem Schlafzimmer-Fenster.
Außerdem kann man Autos viel besser "stapeln" als typ. ÖPNV-Fahrzeuge (Stichwort Parkhaus).
2. Der ÖPNV mit so großen Fahrzeugen wie heutigen Bussen und Trams macht nur Sinn, wenn es genug Mobilitätsbedarf gibt.
Wenn man für mehr baul. Verdichtung sorgt, steigt tendenziell der Mobilitätsbedarf, aber es wird schon alleine deswegen lauter, weil der Schall durch die zusätzl. Gebäude eher reflektiert wird -> nicht sozial gerecht, weil es nur die an den Hauptverkehrsstr. betrifft. Außerdem kann im Sommer der Wind dadurch die Hitze nicht mehr so gut aus der Stadt pusten.
Die andere Variante ist, den Verkehr zu bündeln. Das bedeutet aber zusätzl. Umwege für die Fahrgäste, was nicht umweltfreundlich ist und zudem noch Zeitverschwendung für die Fahrgäste bedeutet, insb. wenn z. B. die Vertaktung nicht passt, weil andere Routen wichtiger sind (oder höherer CO2-Faktor durch Internet-Nutzung über Mobilfunk statt irgendwie mit Kabel und höchstens WLAN, also weniger Leistung und somit CO2 weil weniger Reichweite als Mobilfunk).
Wir reden hier oft von 50-100% länger unterwegs als mit dem Auto.
Es ist nicht sozial, wenn man gewungen wird massiv Zeit zu verschwenden, nur weil man Routen fahren muss/will, die nicht in das Schema der ÖPNV-Planer passen. Hab das als Schüler und als Student leider jahrelang mitmachen müssen und ist wohl zwischenzeitl. sogar noch schlimmer geworden.
Durch die Zeitverschwendung fehlt die Zeit z. B. für die Familie. Z. B. meine Oma hat aufgrund ihres Alters und ihrer fortschreitender Demenz immer mehr unserer Zeit in Anspruch genommen.
Mal davon abgesehen kann man in vielen Jobs durch die gesparte Zeit länger arbeiten und dadurch häufiger zusätzl. freie Tage auf Überstunden-Basis nehmen, wodurch man noch mehr Zeit ggü. dem ÖPNV spart.
Generell ist es aber auch trotz dem Lärmfaktor so, dass Gebäude die nahe am ÖPNV sind, tendenziell stärkere Wertsteigerungen durch besseren ÖPNV erfahren bzw. auch immer stärker Gutverdiener kommen, die unbedingt eine gute ÖPNV-Anbindung wollen. Dadurch werden Geringverdiener etc. aus dem Gebiet mit guter ÖPNV-Anbindung verdrängt. Ist das sozial?
Trams machen auch nur da Sinn, wo genug Platz ist (Busse kommen mit schmäleren Straßen und engeren Radien klar). Heißt also Häuser abreißen (ist das sozial?). I.d.R. wird man aber Busse mit "Schnittstellen" zur Tram fahren lassen. D.h. ein reiner Tram-ÖPNV ist total unbrauchbar, d.h. zusätzl. zur Tram werden Busse benötigt.
Busse machen aber die Straßen extrem viel stärker kaputt als Autos -> https://de.wikipedia.org/wiki/Vierte-Potenz-Gesetz
Und immer öfter behindern sie den kompletten restl. Verkehr inkl. anderer Busse, die eigentl. gerne weiterfahren würden. Das ist nicht sozial.
3. CO2
In der Praxis hat der ÖPNV eine "Ladekapazität" pro Person vergleichbar wie wenn man auf einem normalen Fahrrad fährt. D.h. das Fahrrad ist gerade auf kürzeren Strecken mit der größte Konkurrent.
Insofern ist der ÖPNV die umweltschädlichere Alternative. Zumal ich bei uns selbst auf der komplett elektrifizierten Strecke am Bhf. (wo jahrelang elektr. Fernzüge gehalten haben!) nur noch Diesel-Fahrzeuge fahren, genauso wie bei den Bussen (die Tram ist hier irrelevant, wen man zum nächsten ICE-Bhf. will).
Bzw. mit dem Auto kann man z. B. auch auf der Heimfahrt von der Arbeit noch den Wocheneinkauf ggf. in mehreren Läden machen ohne mehrfach fahren zu müssen, da im Auto die Waren aus dem vorherigen Laden sicher genug sind und man nix umräumen muss. Mehrfach fahren zu müssen wäre auch umweltunfreundlich und vor allem eine riesige Zeitverschwendung.
https://www.isi.fraunhofer.de/content/dam/isi/dokumente/ccn/2022/the_net_sustainability_impact_of_shared_micromobility_in_six_global_cities.pdf
Das eigene BEV liegt beim CO2-Faktor zwischen Tram & Co. und Bussen. Wenn die Leute zusätzlich zum ÖPNV noch gesharte Fahrräder nutzen, wird der CO2-Faktor tendenziell schlechter als beim eigenen BEV werden.
Der Faktor weniger Umwege/zusätzl. Fahrten wenn man den ÖPNV genutzt hätte ist da wohl nicht mal drin.
Beim Auto kann man sich eben einfacher entscheiden, umweltfreundlicher unterwegs zu sein. Bzw. man kann im BEV seinen selbst umweltfreundlich erzeugten Strom nutzen, auch den aus einer Zwangs-Solaranlage (viele Grüße aus BW). Im ÖPNV nicht bzw. wie gesagt fahren im ÖPNV vielerorts sogar praktisch nur Dieselfahrzeuge. Es ist nicht sozial, wenn man einerseits gezwungen wird Strom zu erzeugen und den Überschuss nur gegen mikrige Vergütung einspeisen kann und man andererseits gezwungen werden soll, diesen nicht zum entspr. preislichen Vorteil bei der eigenen Mobilität nutzen zu dürfen.
4. Wenn in einem Gebiet Auto quasi verboten bzw. irrsinnig teuer gemacht wurden, können die Leute sehr gut von den ÖPNV-Betreibern abgezockt werden und deswegen steigende Löhne finden die entspr. Gewerkschaften natürlich auch toll. Ist aber nicht sozial.
5. Es gibt immernoch Menschen, deren Immunsystem aus welchem Grund auch immer nicht so toll ist. Im Autos sind sie besser geschützt. Das zu verhindern ist asozial. Weil gerade auf längeren Reisen oder wenn z. B. eine Faser der Maske in den Hals gelangt muss man sie absetzen, um was zu trinken. Und wenn dann ein böser Virus im Fahrzeug herumschwirrt, weil ein anderer im Fahrzeug gehustet hat, ist die Kacke am dampfen. Das Auto kann man viel besser lüften und man kann viel besser sicherstellen, dass kein Fremder mit unbekannten Gesundheitszustand ins Fahrzeug kommt.
Gibt übrigens z. B. Darmerkrankungen wo ein Teil der Patienten recht stark zu Verstopfung neigen. D.h. die müssen öfters was trinken, damit's nicht ganz so schlimm wird. Aber ein Teil der Therapie ist auch ein Immunsuppressivum...
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