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  • Teletrabi

mehr als 1000 Beiträge seit 17.03.2003

Re: RUS liefert, und zwar das was von D langfristig bestellt wurde.

didschit schrieb am 23.08.2022 05:03:

JohnGeorge24 schrieb am 22.08.2022 16:03:

Sollten unsere Journalisten schon so verlogene Subjekte sein, dass sie verschweigen würden, dass Putin genau das liefert, was er vertraglich zu liefern verpflichtet ist, aber keinen vertraglich nicht abgesicherten Kubikmeter mehr? Schwer zu glauben.

Zu was ist Gazprom verpflichtet zu liefern? Gazprom liefert das, was bestellt wurde.
Borell sagte Anfang des Monats, die EU hätte den Anteil russischen Gases (am Gesamtimport) mittlerweile von 40% Anfangs des Jahres auf 20% reduziert. Also wurde weniger bei Gazprom bestellt.

Zum besseren Verständnis: Wären die Speicher voll, würde eine Pflichtlieferung gar nichts bringen, wohin denn damit? Es wird also nur was bestellt, wenn was gebraucht wird, einen vollen Speicher kann man ja nicht weiter befüllen (ok, man könnte das Gas natürlich weiterverkaufen, an wen auch immer, aber trotzdem müsste man es erst bestellen).

Weil: Bestellung, Förderung, Lieferung. Nicht Förderung, Lieferung und auf eine Bestellung warten, die vielleicht gar nicht kommt.

Es ist sogar noch schlimmer, die Verträge sind "take-or-pay", entweder wird eine bestimmte Menge abgenommen (also bestellt), oder man zahlt trotzdem.

Zurück zur Bestellung: Wenn weniger bestellt wird, dann wir auch logischerweise weniger geliefert. Wir haben noch von keinem einzigen Unternehmen gehört - "wir haben soundsoviel bestellt aber nur soviel bekommen", haben Sie sowas gelesen/gehört?

Nunja, die EU hat ja drauf gedrängt, zunehmend über den Spotmarkt einzukaufen.
Und da sagt RUS nun mit Verweis auf die Turbinensituation (ob gerechtfertigt oder nicht lass ich mal dahingestellt) - wir können keine kurzfristigen Bestellungen annehmen. Und damit haben sich Uniper & Co verzockt, weil sie sich drauf verlassen haben, das Gas diesen Sommer wie gewohnt billig aus RUS nachkaufen zu können. Letztlich also das klassische Leerverkaufsproblem mit ungedeckten Preisversprechungen... Und wer sich am weitesten aus dem Fenster gelehnt hat mit den billigsten Preisen konnte umso größere Marktanteile sich zuschustern und darf jetzt an aller marktwirtschaftlichen Preisbildungsregeln vorbei mit staatlicher Schützenhilfe eine Nacherhebung per Sonderumlage von allen Branchenkunden, selbst denen der ausgestochenen serilös kalkulierenden Konkurrenz kassieren, ohne die ergaunerten Marktanteile zu verlieren.

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