Im meiner Heimatstadt gibt es einen Supermarkt, der steht direkt neben einer Fernwärmeunterverteilungsstation.
Zu DDR-Zeiten und auch in den 90ger Jahren war der an diese Station angeschlossen. Selbst die Klimaanlage arbeitete mit Fernwärme. Anfang 2000 stellte ein cleverer Manager der Kette fest, die Stadtwerke hätten einen Sonderpreis für Großkunden beim Strom. Man stellte die Klima auf Strom um und heizte mit Propangas aus dem Tank.
Diese Heizung fiel der Gassparte ins Auge und man legte kurzerhand extra eine Gasleitung in das zu 95% mit Fernwärme versorgte Wohngebiet. Einziger Kunde? Richtig, der Supermarkt, natürlich mit einem speziellen Großkundenpreis.
Der Versorger von Gas, Strom und Fernwärme sind Einzelsparten der Stadtwerke.
Es geht aber noch besser!
Die Stadt ist Mehrheitseigner dieser Stadtwerke. Sie bekommt also 51% der Gewinne dieser Stadtwerke.
Trotzdem hatte der Kämmerer die tolle Idee, einen Stromvertrag mit einem weit entfernten Versorger abzuschließen, weil ihm die eigenen Stadtwerke einfach zu teuer waren.
Der ging dann pleite und die Stadt musste den Strom zum Grundtarif bei den Stadtwerken beziehen.
Das ist, als kauft sich der Audi-Manager einen BMW, weil dessen Listenpreis billiger ist.
Übrigens wird wohl nun der Supermarkt umstellen auf Fernwärme.