Ansicht umschalten
Avatar von oey5337
  • oey5337

463 Beiträge seit 03.09.2002

Was erhoffen sich alle von der Wärmeplanung?

Der wesentliche Punkt dabei ist doch: "In welchen Stadtteilen wird es Fernwärme geben?"

Unterscheiden lassen sich 3 Fälle:
1. Gebiete, in denen schon Fernwärme liegt.
2. Gebiete ohne Fernwärme, weil es sich nicht lohnt. Z.B. in EFH-Siedlungen. In Gebieten mit niedriger Bebauungs- und Siedlungsdichte hat Fernwärme hohe Erschließungskosten, die Leitungen haben hohe Verluste, dem steht ein geringes Absatzpotential gegenüber.
3. Gebiete die noch keine Fernwärme haben, die aber ausgebaut werden sollen.

Jedes Fernwärmeunternehmen hat eine strategische Planung, in der diese Gebiete schon lange identifiziert sind. Für Gebiete der 1. und 2. Kategorie ändert sich durch die kommunale Wärmeplanung gar nichts.
Bestenfalls kommt für die dritten Gebiete ein Zeitplan raus.
Aber auch das ändert wenig, weil sich das Kaputtgehen von Heizungen nicht an einem Zeitplan orientiert. Geht sie vor dem Ausbau kaputt, brauche ich Ersatz. Und wenn die Heizung noch nicht kaputt ist, kann man sich einen Hausanschluss legen lassen, wann auch immer der Ausbau ist.

Die restliche kommunale Wärmeplanung ist auch schnell erledigt: es bleibt, wie es ist.

Neue Nahwärmenetze kommen in Neubaugebieten in Frage, oder wenn ein Quartier saniert wird. Das entscheidet man, wenn es soweit ist. Das sind aber Projektentscheidungen, da braucht man keinen kommunalen Plan.
Neue Gasnetze wird niemand bauen, außer in Sonderfällen. Bestehende abbauen auch nicht. Wasserstoffbeimischung im Gasnetz ist möglich, energiemengenmäßig aber nicht relevant, also egal. Neue Wasserstoffpipelines bleiben ein Sonderfall für spezielle Industrieanwendungen.

Was also soll mit der kommunalen Wärmeplanung bezweckt werden?
Was erhofft man sich?
Ich sehe das als Feigenblatt, um die Energiewende im Wärmebereich weiter raus zu zögern. Das braucht alles Zeit, die wir eigentlich nicht mehr haben.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten