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  • oberkruzifix

462 Beiträge seit 25.01.2003

amnesty international ist nicht mehr das, ...

... was es einmal war. Als noch Mitglied in dem Verein fallen mir da
über die letzten 10 Jahre einige Veränderungen auf. So gab es
kürzlich einen Vorstandsbeschluss, den sogenannten ICM-Beschluss, der
an der Basis viele Austritte verursachte, wonach ai das militärische
Eingreifen zur Sicherung der Menschenrechte billigt. Voila,
vielleicht sehen wir im Iran noch Bunkerknacker-Bomben fallen mit der
Aufschrift „Für die Menschenrechte - viele Grüße von amnesty
international.“

Das ursprüngliche Thema, das Kümmern um politisch Inhaftierte, leidet
derweilen daran, dass viele neue Regularien die Aktionen zur
Befreiung, das Schreiben von Briefen gegen das Vergessen, das
Organisieren von Aktionen, bremsen. Ganze Ortsgruppen verabschieden
sich deswegen derzeit von ai und suchen Alternativen.

Auch bezüglich der in Deutschland inhaftierten politischen Gefangenen
stellt sich ai auf die Seite der Politik und hat den Kampf um die
Meinungsfreiheit damit aufgegeben. Meine Vermutung ist, dass durch
finanzielle Abhängigkeit und politische Hofierung die ai-Spitzen es
sich neben den politischen Spitzen bequem gemacht haben, von wo aus
sich ferne Länder wie Nordkorea, China und der Iran wunderbar
gemeinsam beschimpfen lassen. Die Initiative zur Kritik an den
CIA-Flügen stammt von ai-Streitern, die längst nicht mehr das
Gesamtbild der Organisation bestimmen.

Grüße,
oberkruzifix

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