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  • doomsdaydevice

mehr als 1000 Beiträge seit 25.02.2018

Neoliberaler "Totalitarismus" als zivilisatorischer Fortschritt?

Aller vorangegangenen Totalitarismen haben bei ihren Säuberungsaktionen immerhin Massengräber zurück gelassen. Darauf scheint man hier zu verzichten.

Öffentlichkeitswirksame ökonomische Zerstörung reicht bei den vorherrschenden gesellschaftlichen Narrativen völlig aus um die Mehrheiten zu disziplinieren.

Von daher ist die Bezeichnung Totalitarismus vielleicht auch nicht ganz richtig. Denn die Zerstörung des politischen Gegners ist ja nicht total, sondern nur relativ. Auch wenn sich gewisse Muster politischer Machtausübung und Machtentfaltung denen annähern, die bspw. Hannah Arendt in Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft beschrieben hat. Wobei wir uns, meinen Beobachtungen nach, eher in Phasen befinden, die sie im zweiten Abschnitt des Buches (Imperialismus) beschrieben hat. Aber, immerhin, wurden dort ihrer Meinung nach die Voraussetzungen geschaffen, die das Abgleiten in totalitäre Systeme möglich machten.
Bleibt die Frage ob wir die aktuelle Situation stabilisieren, wenn wir sie schon nicht mit Blick auf die Utopie des guten Lebens für alle verbessern können? Was Historiker dann als zivilisatorischen Fortschritt bewerten könnten, wenn sie hinreichend große Zeiträume in den Blick nehmen.
Oder werden wir wieder vergleichbare Wege beschreiten und die aktuellen politischen Tendenzen mehr und mehr eskalieren lassen. Mal sehen, vielleicht werden Vertreter der Meinung "die Erde ist total überbevölkert" in 50 Jahren erleichtert aufatmen können (wenn sie denn dann noch atmen können :-D). Denn die Dogmatiker, die zurzeit immer lauter und wirkmächtiger werden, haben in der Geschichte schon öfter geschafft, wozu bspw. ein Corona Virus niemals in der Lage sein wird.

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